e-Medikation

Ganz Österreich blickt nach Deutschlandsberg

Apothekerin Angelika Bischof: "Wir können die Patienten nun besser beraten"

(Bild: Robert Cescutti)

Seit Mittwoch blickt das ganze österreichische Gesundheitssystem in den weststeirischen Bezirk Deutschlandsberg: Hier läuft der Probebetrieb für die e-Medikation. Dabei werden die vom Arzt verschriebenen und in der Apotheke abgeholten Medikamente eines Patienten ein Jahr lang digital gespeichert.

"Patienten verlieren leicht den Überblick über die Medikamente. Vor allem ältere Personen nehmen oft viele Medikamente gleichzeitig", erzählt Angelika Bischof, die in Stainz eine Apotheke betreibt. Häufig treten unerwünschte Wechselwirkungen ein, etwa wenn sich ein Schmerzmittel nicht mit einer Arznei gegen Magenbeschwerden verträgt.

Durch die nun startende e-Medikation (eine Funktion der elektronischen Gesundheitsakte ELGA) erhalten Ärzte und Apotheker einen besseren Überblick. Auch nicht-rezeptpflichtige Medikamente können ein Jahr lang gespeichert werden - wenn der Patient in der Apotheke die e-Card steckt.

Bis Ende 2017 ganz Österreich
"Gerade bei neuen und fremden Patienten ist das hilfreich. Bei Stammpatienten habe ich ohnehin den Überblick", sagt Allgemeinmediziner Gerald Strohmeier aus Groß St. Florian. Er ist einer von 30 Ärzten im Bezirk, die im Probebetrieb mitmachen. Ende September geht dieser nahtlos in den Vollbetrieb über, dann soll sukzessive die restliche Steiermark folgen. "Mein Ziel: Ende 2017 ist ganz Österreich mit e-Medikation ausgestattet", sagt Volker Schörghofer vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger.