Entdeckt habe Landwirt Robert Schano die alten Gänge, als der Bagger eine Grube für einen Kellerraum aushob. Dabei sei in zwei Metern Tiefe ein Hohlraum zum Vorschein gekommen. Forscher vom Landesverein für Höhlenkunde in Oberösterreich hätten festgestellt, dass es sich um einen von Menschenhand geschaffenen unterirdischen Geheimgang handle, der von Archäologen als "Erdstall" bezeichnet wird. Im Erdstall habe sich Keramik aus dem 12. bis 15. Jahrhundert befunden. Diese belege, dass die Gänge im Laufe der Zeit immer wieder benutzt worden seien.
Als Zufluchtsanlage gedacht
Erhalten seien eine kleine Kammer, von der drei Gänge, die nur kriechend passiert werden können, in unterschiedliche Richtungen führen. Die Gänge seien am Ende mit Erdreich gefüllt, vom ursprünglichen Gangsystem seien noch 14 Meter erhalten. Das mittelalterliche Bauwerk sei als Zufluchtsanlage angelegt worden, so der Erdstall-Experte Josef Weichenberger vom Oberösterreichischen Landesarchiv. Wenn Räuberbanden durchs Land zogen, hätten sich Frauen und Kinder hier - wie vom Erdboden verschluckt - versteckt.
Der neu entdeckte Erdstall soll nach Möglichkeit einen gemauerten Eingang bekommen und für die Zukunft erhalten werden. Denn heute seien nur noch wenige dieser Anlagen erhalten.
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