Für Pistole gehalten

17-Jähriger von Polizei wegen Wii-Mote erschossen?

(Bild: Nintendo)

Pistole oder Wii-Mote? Im Fall eines 17-jährigen Teenagers in den USA, der von der Polizei erschossen wurde, steht Aussage gegen Aussage. Während die verantwortliche Polizistin in Euharlee, Georgia, behauptet, Christopher Roupe erschossen zu haben, weil dieser eine Waffe auf sie richtete, betont der Anwalt der Opferfamilie, dass es sich lediglich um einen Controller für Nintendos Spielkonsole handelte. Rückendeckung bekommt er dabei von mehreren Augenzeugen, die diese Version der Geschichte bestätigen.

Fakt ist: Als die Polizei vergangenen Freitag wegen eines Verstoßes des Vaters gegen Bewährungsauflagen an dessen Wohnungstür in einer Wohnwagensiedlung klopfte, öffnete der 17-jährige Sohn Christopher die Tür. Kurz darauf war er tot, erschossen von einer Polizeibeamtin. Angeblich, weil Christopher eine Luftpistole in der Hand hielt und auf sie richtete.

"Das ergibt einfach keinen Sinn", behauptet einem Bericht des US-Fernsehsenders WSB-TV zufolge hingegen der Anwalt der Opferfamilie, Cole Law: "Wir wissen nicht, woher diese Aussage stammt. Augenzeugen am Tatort bestätigten, dass Christopher einen Wii-Controller in der Hand hielt. Er hörte ein Klopfen an der Tür, fragte, wer es ist, bekam keine Antwort und öffnete die Tür, woraufhin er sofort in die Brust geschossen wurde."

Mehrere Nachbarn, die unmittelbar zum Tatort eilten, als sie die Schüsse hörten, bestätigen diese Version der Geschichte: "Als wir dort ankamen, sagten sie, er habe eine Wii-Fernbedienung in der Hand gehabt", schilderte eine Nachbarin. Ein anderer Nachbar will beobachtet haben, wie die Polizeibeamtin nach dem tragischen Vorfall schluchzend die Wohnung verlassen habe. "Sie legte ihren Kopf in ihre Hände."

Die Behörden selbst schweigen bislang zu dem Vorfall. Die verantwortliche Polizistin wurde bis auf Weiteres beurlaubt. Nun obliegt es dem Gericht, den genauen Tathergang zu rekonstruieren. Christopher wird diesen Freitag in seiner Heimatstadt beigesetzt.