Wo geblitzt wird

Vier neue Frontradar-Standorte, 31.000 Temposünder

Tirol
19.11.2017 14:37

2011 begann in Tirol das Zeitalter der Frontradargeräte. Sie wurden installiert, um auch ausländische Temposünder mit Hilfe von Beweisfotos belangen zu können. Heuer hat es bisher 31.000 Schnellfahrer auf der Autobahn erwischt. Neu ist, dass nicht nur aufs Tempo geschaut wird. Derzeit wird das Radarnetz ausgebaut.

Als im Jänner 2011 auf der Inntalautobahn bei Innsbruck-Sieglanger das erste Frontradargerät Tirols in Betrieb ging, wurden innerhalb von nur sieben Monaten unglaubliche 50.000 Autofahrer von dieser einen Anlage geblitzt. Längst sind weitere Standorte im ganzen Land dazugekommen.

80 % der erwischten Schnellfahrer Ausländer

Die meisten Autofahrer haben sich auf die Tempomesser eingestellt. "Von Jänner bis September 2017 wurden dennoch 31.340 Schnellfahrer geblitzt. Aber nicht jedes Gerät ist immer scharf", zieht Tirols oberster Verkehrspolizist Markus Widmann Bilanz. Die absolute Zahl klingt nach viel, doch Widmann verweist auf das starke Verkehrsaufkommen: "11 Millionen Fahrzeuge wurden in dieser Zeit registriert. Da machen die Übertretungen nur 0,3 Prozent aus." Übrigens: 80 Prozent der erwischten Schnellfahrer sind Ausländer. Widmann: "Die Einheimischen kennen die Standorte."

Auch "Nebendelikte" werden jetzt bestraft

Im Gegensatz zu herkömmlichen Radargeräten liefert ein Frontblitzer Beweisfotos, die auch in Deutschland anerkannt sind. Und man sieht darauf auch andere Vergehen wie Telefonieren oder fehlende Gurte. Aber erst seit heuer dürfen diese "Nebendelikte" mitbestraft werden. Widmann: "Das sind pro Monat 30 bis 40 Vergehen." In den meisten Fällen sieht man auf dem Radarfoto das Telefon am Ohr des Schnellfahrers.

Neue Geräte zwischen Kematen und Wörgl

Während der Frontradar in Sieglanger unter dem Motto Straßenverkehrsordnung läuft, werden andere Geräte mit IG-Luft begründet. Diese werden vom Land aufgestellt. Gerade kommen neue Autobahn-Standorte dazu. "Aktuell jener in Kematen Richtung Oberland und beim Zenzenhof Richtung Innsbruck", bestätigt Bernhard Knapp, Leiter der Verkehrsabteilung. Noch für heuer geplant sind Stans (Richtung Innsbruck) und Wörgl (Richtung Kufstein). "Die Fertigstellung wird sich für heuer wohl nicht mehr ausgehen", meint Knapp. Die Strafgelder der IG-Luft-Geräte bekommt das Land. Rund 5 Millionen Euro sind es pro Jahr. Da sind die Anschaffungskosten von rund 450.000 Euro pro Gerät rasch wieder eingespielt. Umstritten ist, dass die Strafgelder rechtlich nicht für IG-Luft-Maßnahmen zweckgebunden sind.

Sechs Frontradargeräte auf den Bundesstraßen

Auch auf Bundesstraßen stehen mittlerweile Frontradargeräte. Widmann: "Dort sind es Standorte, die stark von ausländischen Autofahrern frequentiert sind." Die sechs Anlagen in den Bezirken haben heuer 2,2 Millionen Fahrzeuge gemessen und 20.500 Übertretungen. Weitere Standorte sind derzeit nicht geplant.

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

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