"Krone"-Interview

Chris Magerl: “Mein großer Trumpf ist Echtheit”

Musik
20.01.2014 17:00
Er frönte dem Punk Rock, zeigte sich politisch und tourte mit seiner Band Sick Of Silence durch England, Kanada und Osteuropa - nun ist der steirische Musiker Chris Magerl angekommen. Mit seinem zweiten Soloalbum "Places" zeigt er sich textlich unverändert versiert, musikalisch aber beruhigter. Bevor er sein Material Ende Jänner in Österreich live vorstellt, traf ihn die "Krone" zum Gespräch über die Definition von Heimat mit Fernweh, aufgegebene und erfüllte Träume und diverse Rückschläge, die seine Liebe zur Musik nur verstärkten.
(Bild: kmm)

"Krone": Dein neues Album "Places" ist ein sehr rundes und kurzweiliges Werk geworden. Reflektierst du darauf dein bisheriges musikalisches Leben?
Chris Magerl: Für mich war es wichtig, eine Zwischenbilanz zu ziehen, weil sich, was die Musik betrifft, in den letzten paar Jahren sehr viel bei mir verändert hat. Ich habe mich wegentwickelt vom Bandmusiker, der das große Ziel hat, von der Musik leben zu können, hin zum Musiker, dem sein Tun sehr wichtig ist, der aber nicht mehr das große Ziel "Rockstar" vor Augen hat. Traditionelle Werte, wie etwa die Familie, sind für mich mittlerweile wichtiger. Ich spanne auf dem Album quasi den Bogen von meinen alten Bands hin zum Solokünstler. Die Songs haben alle einen sehr starken Bezug dazu. "Childhood Dreams In A Grown Up World" ist etwa eine Nummer, bei der es darum geht, wo ich mal hinwollte und wo ich jetzt stehe. Auf "Unique Selling Proposition" geht es um das Musikbusiness und meine Erfahrungen damit – auch "Black And White Picture" ist eine Aufarbeitung meiner musikalischen Vergangenheit.

"Krone": Wann gab es diesen Punkt, wo dir die traditionellen Werte plötzlich wichtiger wurden?
Magerl: Das begann etwa zu der Zeit, als ich auch Solomusiker wurde. Da habe ich sehr viel überdacht.

"Krone": Du warst vorher ein Punk – diese Wandlung passt nach außen hin so gar nicht zusammen.
Magerl: Es gibt eine ganz gute Dokumentation namens "The Other F Word", wo es auch um dieses Thema geht. Im Endeffekt werden alle älter und der Punk Rock, den ich mit meiner Band Sick Of Silence gemacht habe, war nicht nur ein Ventil, um Probleme auf der Welt anzuprangern und etwas verändern zu wollen, sondern auch um die Welt zu sehen. Wir waren in dieser Szene sehr gut vernetzt und permanent auf Tour. Ich habe mich dann aber davon wegbewegt, hin zu einem breiteren Publikum. Da stand dann auch der Business-Gedanke für mich im Vordergrund. Wir wollten ein größeres Label, eine Booking-Agentur, mehr verkaufte CDs und höhere Gagen. Auch in diese Bereiche habe ich reingeschnuppert. Das war sehr wichtig, denn rückblickend hat mir manches davon gefallen, bei anderen Sachen dachte ich mir gleich, dass ich diese Erfahrung nicht noch einmal machen will. Meine erste Solo-CD wollte ich damals ganz ohne Unterstützung herausbringen. Einfach ich, meine Songs, ein paar Wochen Studio und fertig. Das Feedback war sehr gut darauf und dadurch konnte ich entspannt an die Arbeit zu "Places" gehen. Ich will natürlich viele Leute erreichen, aber mit einem gemütlichen Tempo. Es muss nicht schon in zwei Jahren die nächste CD draußen sein, oder heuer die super Auslandstour stattfinden.

"Krone": Was war das prägende Ereignis, dass du den Wunsch, Berufsmusiker werden zu wollen, aufgegeben hast?
Magerl: Das waren zwei Gründe. Einerseits lag das eben an all den Erfahrungen, die ich gemacht hatte. Da hat sich für mich das Bild dieses Berufs relativiert. Als ich jung war, war ich natürlich naiv. Ich dachte, dass vier Leute eine Band haben, Musik schreiben und zusammen durch dick und dünn gehen. Dann sitzt irgendwo jemand bei einer Plattenfirma, ist davon begeistert und veröffentlicht das. In Wahrheit musst du aber unheimlich viele Kompromisse eingehen. Das beginnt beim Artwork der CD, geht über die Preisgestaltung und die Auswahl der Songs und endet sogar mit Diskussionen, mit welchen Leuten und Bands du wann und wo live auftrittst. Für mich wären das zu viele Kompromisse gewesen – das wäre nicht mehr meine Musik. Der zweite Grund ist, dass ich jetzt an einem anderen Punkt in meinem Leben stehe. Ich möchte jetzt nicht mehr acht Monate auf Tour. Oft sind sogar die Fahrten nach Wien stressig. Das war früher ganz anders. Da wollte ich nach England fahren und am liebsten gleich weiter nach Frankreich – ich wollte gar nie nach Hause, so gut hat mir das gefallen.

"Krone": Das geht sicher mit dem Alter einher.
Magerl: Definitiv, das merke ich bei mir extrem. Wenn es heute gar nicht mehr anders geht bei einem Konzert, dann liege ich noch immer irgendwo in einem Schlafsack, aber mittlerweile freue ich mich schon über ein Bett und ein gutes Essen. Natürlich komme ich auch mit einem Toast zurecht, aber mittlerweile schätze ich diese Bequemlichkeiten.

"Krone": Der Presse hast du dem Album ein zwölfseitiges Heft beigelegt, wo quasi deine ganze Lebensgeschichte aufgezeichnet ist. Darin steht auch, dass du immer wieder Stimmprobleme hattest und manchmal gar nicht weitergewusst hast.
Magerl: Das war für mich auf mehreren Ebenen blöd. Zum einen war es mir nicht mehr möglich, Musik zu machen. Auch wenn es mittlerweile eine andere Bedeutung hat, identifiziere ich mich nach wie vor mit dem, was ich mache. Alles was ich verarbeiten will oder jemanden mitteilen will, findet in meinen Songs statt. Das war dann schlagartig vorbei. Ich konnte mich dann auch nicht mehr einfach hinsetzen, und mit Leuten zusammenspielen. Schlussendlich kam noch dazu, dass das Album im Prinzip fertig war. Die Musik war eingespielt, das Video war abgedreht und sogar Interviews waren gemacht und wir waren in den Printmedien. Ich konnte es aber aufgrund der Stimmprobleme nicht fertig machen. Ich habe die Veröffentlichung des Albums immer und immer wieder weitergeschoben bis ich draufgekommen bin, dass das jetzt gar nicht geht.

"Krone": Hattest du Angst, dass deine Gesangsstimme gar nie mehr zurückkommen würde?
Magerl: Ich hatte wirklich eine Zeit lang damit gerechnet, dass es nichts mehr wird. Ich hatte vor diesem langen Prozess schon einmal Stimmprobleme, aber das war nach etwa vier Monaten wieder vorbei. Ich hab dann Gesangsunterricht genommen und gelernt, neue Techniken auszuprobieren und mich zurückzunehmen. Schlimm war für mich bei diesem zweiten, langen Vorfall aber, dass sich die Lage nach mehr als einem halben Jahr nicht wesentlich verändert hat. Ich habe 2012 Konzerte gespielt, aber das war sehr schwierig. Sobald ich Stress hatte, leicht verkühlt war oder im Publikum zu viele Leute geraucht haben, war die Stimme wieder total schlecht. Als ich schon dachte, das wird nichts mehr, das war etwa neun Monate später, wurde sie auf einmal besser. Ich bin seitdem vorsichtiger geworden und wärme mich besser auf. Im Gegensatz zu früher verbeiße ich mich jetzt auch nicht mehr im Studio, um etwas auf Biegen und Brechen fertigzumachen. Auf Tour bin ich diese Probleme früher immer übergangen, habe einfach weitergesungen und die Stimme musste sich dann wieder erholen. Aber ich habe daraus gelernt und reiße mich ein bisschen zusammen.

"Krone": Lass uns zu deinem Album kommen. Das Cover-Foto ist ein alter Wohnwagen. Soll der deinen einst nomadischen Lebensstil widerspiegeln?
Magerl: Einen genauen Hintergrund habe ich mir da nicht überlegt, aber das Foto ist – wie alle anderen im Booklet – auf Tour entstanden. Das von dir angesprochene Cover-Bild entstand in Lettland und mir hat es einfach gefallen, dass da inmitten von allen Häusern ein Wohnwagen steht, der auch noch bewohnt aussieht. Das hatte damals eine absurde Wirkung und hat mich sehr angesprochen. Für "Places" war das Bild perfekt. Einerseits hast du die großen Hochhäuser, die du hinten im Booklet findest, und als Kontrapunkt hast du vorne den Wohnwagen drauf.

"Krone": Du hast zwar schon was zum Song "Childhood Dreams In A Grown Up World" gesagt, aber geht es da vielleicht auch um Kinderträume, die du ins Erwachsenwerden mitgeschleppt und dir noch nicht erfüllt hast?
Magerl: Eigentlich nicht. Ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden, habe relativ viele Orte besucht und sehr viel erlebt. Ich bin auch jetzt an einem Punkt, der mich sehr zufriedenstellt.

"Krone": Auch noch einmal zu "Unique Selling Proposition" – was ist dein persönlicher USP?
Magerl: Ich würde sagen die Echtheit. Ich spiele sicher sie richtigen Töne, aber was ich mache, meine ich zu 100 Prozent ernst. Es kann sein, dass ich mal mit der Gitarre ins Publikum springe, es kann aber auch sein, dass ich ausschließlich ruhige Nummern spiele, wenn mir gerade danach ist. Diese Echtheit hatte ich schon beim Songwritingprozess und ich möchte diese Stimmung live reproduzieren.

"Krone": Ende Jänner wirst du dein Album auf mehreren Stationen in Österreich vorstellen. Heißt das jetzt wirklich, dass jeder Abend eine musikalische Überraschung birgt?
Magerl: Nein, diese Konzerte sind mit Band und da überlegen wir uns schon eine Setlist. Solo mache ich das aber nicht. Das hätte auch keinen Sinn, weil ich auf meine eigene und auch die Stimmung des Publikums achte. Im besten Fall entsteht da eine Art Ping-Pong-Situation. Ich probiere auch oft Lieder aus, die ich schon ewig nicht mehr gespielt habe und hoffe dann, dass mir wohl jeder Satz einfällt. (lacht)

"Krone": Es passiert also auch, dass zum Beispiel ein Fan deiner ruhigen Songs zum Konzert geht, dich aber in der falschen Stimmung erwischt und du ein Punk-Rock-Set lieferst?
Magerl: Das ist tatsächlich schon so passiert. Das finden nicht immer alle so lässig, aber das bin ich und das macht mich aus. Wenn mich Leute fragen, was ich denn mache, versuche ich das Singer/Songwriter-Genre nicht zu erwähnen. Ich finde nicht, dass es passt, auch wenn ich akustisch spiele. Die Leute hatten dann aber oft falsche Erwartungen und das hat sich mal positiv, aber auch oft negativ ausgewirkt.

"Krone": Wie bezeichnest du deine Musik dann?
Magerl: Ich gebe keine Genrebezeichnung sondern sage, dass ich jetzt alleine mit einer Gitarre spiele, aber ursprünglich aus dem Hardcore-Punk komme. Ich finde, das hört man noch immer.

"Krone": Nervt es dich, dass die Menschen für Musik immer eine Schubladisierung brauchen?
Magerl: Nein, das ist etwas ganz Logisches. Wenn ich jemandem etwas beschreibe, greife ich doch auch auf die Schubladen zurück.

"Krone": Die norwegische Black-Metal-Band Satyricon hat mir im Interview erzählt, es würde sie nerven, würde man sie auf einem Sticker ihrer eigenen CD mit anderen Bands vergleichen, da die Eigenständigkeit damit wegfällt. Würde dich so etwas auch stören?
Magerl: Kommt auf das Pickerl an. (lacht) Ganz große Einflüsse waren für mich Frank Turner oder Kevin Devine – das hört man ohnehin bei mir heraus.

"Krone": Das letzte Lied am Album heißt "A Place Called Home". Du warst schon mehrmals überall in der Welt unterwegs und hast eine enge Bindung zu England. Kannst du dein Zuhause auf eine Stadt oder einen Ort festlegen?
Magerl: Am ehesten auf ein Gefühl. Auf eine Stadt kann ich das nicht herabbrechen. Ich habe zwar mein ganzes Leben lang in Graz gewohnt, aber auch da gab es eine Wohnung, wo ich mich nicht daheim fühlte. Für mich ist Zuhause das Gefühl, wo man sich geborgen fühlt. Es muss ein Platz sein, wo ich nach einem anstrengenden Tag hingehen, runterkommen und mich gut fühlen kann. Diesen Fall habe ich im Moment in meiner derzeitigen Wohnung in Graz.

"Krone": Es kann bei dir aber auch genauso gut in London passieren, dass du dich daheim fühlst?
Magerl: Es kann auch in Paris passieren. Ich habe nach unserer Tour vor vielen Jahren auch geliebäugelt, öfter in Kanada zu sein, aber das hat sich dann nicht ergeben.

"Krone": Die Tour war ja wahnsinnig chaotisch.
Magerl: Viele von den Touren, die ich mache, spielen sich auf einem Level ab, wo nicht viel Geld involviert ist. Der Nightliner mit Chauffeur und ein Roadie, der mir die Bühne aufbaut sind eher die Seltenheit. Es spielt sich eher auf einem Level ab, wo viele Unsicherheitsfaktoren regieren.

"Krone": Nochmal zurück zur Geografie – Graz ist schön, aber nicht der größte Hotspot der Musikszene. Wäre es für dich nicht sinnvoller gewesen, in diesem Hinblick die Stadt zu verlassen?
Magerl: Natürlich wäre es das gewesen. Möglicherweise hätte ich es in anderen Städten auch leichter gehabt. Mit meinen Bands habe ich in Großbritannien immer sehr gutes Feedback bekommen. Für mich ist das aber jetzt kein Thema mehr. Graz ist für mich eine Stadt, die klein genug ist, um überschaubar zu sein und groß genug, um auch mal spazieren gehen zu können ohne jemanden zu treffen, den ich kenne. Ich fahre aber auch sehr gerne in andere Städte. In London bin ich fast regelmäßig und in Berlin hat es mir auch ganz gut gefallen, weil dort ein ganz anderer Wind weht. Dort herrscht ein komplett anderes Tempo. Ich möchte aus Graz nicht wegziehen, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, immer nur da zu sein. Es wäre sehr wichtig für viele andere Leute aus Graz, dass sie öfter mal wegfahren um zu sehen, dass nicht alles so sein muss, wie es hier ist. Das würde die geistige Ebene der Menschen unglaublich erweitern.

"Krone": Wie hat sich bei dir eigentlich die Wandlung vom Hardcore-Punk-Musiker zum Liebhaber der ruhigeren Klänge ergeben?
Magerl: Für mich hat es immer beides gegeben. Ich hatte immer unterschiedliche Aspekte auf verschiedene Arten verarbeitet. Als ich 2008 mein erstes Solo-Release veröffentlicht habe, gab es auch noch meine Band Once Tasted Life. Als wir mit Once Tasted Life angefangen haben, war eben das die ruhige Band und Sick Of Silence war die harte. Ich habe neben den ruhigen Sachen immer schon meine andere Seite bedient. Es haben sich in den Anfangsphasen der neuen Projekte die alten immer aufgelöst und deswegen hat es nur so ausgesehen, als würde sich immer groß was ändern. Deshalb ist es für mich auch logisch, dass "Places" viel rockiger klingt als mein Solodebüt, weil all die Sachen, die ich für die alten Projekte schrieb und die nicht mehr zustande gekommen sind, auf dem neuen Album Einzug hielten.

"Krone": Du warst früher auch textlich viel politischer als jetzt.
Magerl: Es war auf jeden Fall plakativer. Bei Sick Of Silence waren die Texte definitiv viel politischer als auf "Places", aber es ist auch viel Phrasendrescherei. Ich stehe immer noch hinter all den Texten, die ich damals von mir gegeben habe, aber ich denke heute mehr darüber nach, wie ich was formuliere. Ich kann natürlich über die Vereinigten Staaten, die Weltpolitik und die Globalisierung singen – das ist alles legitim. Ich kann aber auch über meinen Nachbarn singen, der von all diesen Auswirkungen betroffen ist. Es wirkt nicht so politisch, weil ich eine andere Sprache verwende, aber in Wahrheit singe ich über das gleiche. Mit gefällt es jetzt einfach besser, alles was ich sagen will, in Geschichten zu verpacken, die teilweise sehr persönlich sind, wo man aber zwischen den Zeilen viel herauslesen kann.

"Krone": Ist das deinem Alter geschuldet, dass du die Texte nicht mehr so offensiv in eine Richtung lenkst?
Magerl: Das eigentlich nicht. Ich finde aber, dass manche Sachen von früher ein bisschen oberflächlich wirken. Es gibt ein bestimmtes Vokabular, das alle politischen Punk-Bands haben. Da kommen so Ausdrücke wie "Revolution" oder "Let's Set The World On Fire" vor. Die kann man natürlich verwenden, aber ich versuche es heute nicht mehr zu machen. Aber nicht, weil ich sie schlecht finde, sondern weil sie schon viel zu oft gebraucht wurden. Ich kann das auch anders formulieren. Ich finde es immer schön, wenn die Aussage vielleicht gleich ist, die Worte sich aber ändern. Ich finde meine Sick Of Silence-Texte immer noch super, man kann sie wie Gedichte lesen.

"Krone": Auch wenn du keine langen Auslandstouren mehr machen musst, welchen Plan hast du mit "Places" noch, außer das Album in Österreich vorzustellen?
Magerl: Es wird auf jeden Fall sehr viel in Österreich passieren. Auch wenn wir ein kleBand passieren, es wird aber auch Solo-Touren geben. Über das Ausland habe ich mir noch weniger Gedanken gemacht – ich weiß noch nicht, ob da 2014 was stattfinden wird oder nicht.

"Krone": Festivals wären doch auch interessant für dich.
Magerl: Definitiv. Es gibt auch da noch nichts Spruchreifes, aber so einiges, das in Vorbereitung ist.

"Krone": Mit deiner alten Band Sick Of Silence hast du im Grazer Explosiv im April 2013 einen einmaligen Comeback-Gig gespielt. Wie hat sich der Bandsplit damals ergeben?
Magerl: Das Konzert war ein Wahnsinn und mittlerweile verstehen wir uns auch wieder gut. Das heißt, für uns sind alle Möglichkeiten offen. Als wir uns 2003 auflösten, hatten wir uns total auseinandergelebt. Wir waren alles sehr starke Charaktere und jeder hatte seine Vorstellung, wie Musik klingen soll und Politik in der Musik funktionieren soll. Das war sehr lange aufregend, weil wir dadurch sehr lebhaft und konstruktiv waren. Wir hatten aber immer wieder Differenzen und uns mehrmals aufgelöst und wieder zusammengerauft. 2003 war dann der Ofen aus. Als wir uns letztes Jahr vor dem Konzert wieder trafen und geprobt haben, hatten wir wieder großen Spaß.

"Krone": Wird es vielleicht eine Tour geben? Ein längerfristiges Comeback?
Magerl: Das ist ungewiss, aber möglich. Ich würde es nicht ausschließen, weil wir nicht mehr den Druck haben, den wir uns damals selbst machten. Wir sind alle ruhiger geworden und nehmen das Konzert im Explosiv als sehr positive Erfahrung mit. Wenn uns danach wäre und die Rahmenbedingungen passen – warum nicht? Da kann ich mir schon viel vorstellen.

"Krone": Könntest du dir auch Doppelkonzerte vorstellen? Eben mit Sick Of Silence und deinem Solomaterial an einem Abend aufzutreten?
Magerl: Das glaube ich eher nicht. Mir ist es schon wichtig, dass ich mich richtig auf ein Thema konzentrieren kann. Bei Solokonzerten bin ich auch in einer ganz anderen Stimmung. Außerdem brauche ich bei Sick-Of-Silence-Konzerten sehr viel Energie – da bin ich nach einer halben Stunde ziemlich fertig. Da müsste ich vorher noch ein paar Stunden ins Fitnesscenter gehen, um das durchzustehen. (lacht)

Demnächst live in Graz, Klagenfurt, Wien, Oberwart
Wer Chris Magerl mit seinem starken neuen Album "Places" live sehen möchte, hat dazu mehrere Möglichkeiten: Am 24. Jänner im Grazer ppc, am 25. Jänner im Kwadrat in Klagenfurt, am 29. Jänner im Wiener Loop und schließlich am 7. Februar im Oberwarter OHO. Karten erhalten Sie unter 01/960 96 999 oder im "Krone"-Ticketshop.

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