Wetterextreme
Weihnachten mit Wärmerekorden und Stürmen
Europaweit kamen durch Stürme sieben Menschen ums Leben, fünf davon in Großbritannien. Hunderttausende Haushalte waren ohne Strom.
Riesige Temperatursprünge in Deutschland
Auf der Südwestseite des Orkantiefs sei die rund 16 Grad warme Mittelmeerluft so schnell nach Deutschland geweht, dass sie keine Zeit mehr hatte abzukühlen, berichtete der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch. Im Südosten gab es binnen einer Stunde Temperatursprünge von mehr als zehn Grad. Und nass war es auch: Im Münsterland etwa fielen innerhalb von 24 Stunden rund 37 Liter Regen pro Quadratmeter.
An der Südküste Großbritanniens mussten am Mittwoch 90 Menschen ihre Wohnungen verlassen, nachdem vor Sturmfluten gewarnt worden war. Für die Betroffenen habe Lebensgefahr bestanden, teilte die Umweltschutzbehörde mit. 75.000 Menschen waren nach Angaben der Stromversorger ohne Elektrizität. Auf Londons zweitgrößtem Flughafen Gatwick hatte es bereits am Dienstag erhebliche Behinderungen gegeben.
Hunderttausende in Frankreich ohne Strom
Auch in Frankreich brach in Teilen des Landes die Stromversorgung zusammen, Hunderttausende Menschen waren betroffen. Am Montag kam auf einer Baustelle im nordwestlichen Calvados ein zwölf Jahre altes Kind ums Leben, als eine Mauer einbrach. Nordwestlich von Brest wurde ein russischer Seemann bei bis zu sieben Meter hohen Wellen von Bord des niederländischen Frachters "Victoriaborg" gespült. Die Suche nach dem Mann wurde am Dienstag eingestellt - es bestehe keine Hoffnung mehr, ihn noch lebend zu finden, hieß es seitens der Behörden.
In der Region Galicien in Spanien hatte am Dienstag ein Unwetter mit Stürmen und starken Regengüssen getobt. Das Tief breitete sich am Mittwoch fast über die gesamte Iberische Halbinsel aus.
Frühlingshafte Temperaturen in der Schweiz
In der Schweiz fegte am Heiligen Abend und am ersten Weihnachtstag ein Föhnsturm, der sich bis nach Österreich ausbreitete (siehe dazu Story in der Infobox), durch die Alpentäler und sorgte für frühlingshafte Temperaturen. In den Bergen erreichten Windböen Geschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometer. Mehrere Bergbahnen mussten den Betrieb einstellen.
Sturmschäden wurden auch aus Polen und Tschechien gemeldet. Zugleich erreichten die Temperaturen im Südosten Tschechiens Rekordwerte für diese Jahreszeit mit bis zu 14 Grad Celsius. Die russische Hauptstadt Moskau erlebte am Mittwoch mit 3,5 Grad Celsius sogar den wärmsten Dezembertag seit mehr als 100 Jahren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.