Pöchlarner verletzt

Opfer nach brutaler Messerattacke nun stabil

Niederösterreich
07.02.2011 12:59
Nachdem ein 18-Jähriger am Freitag in Pöchlarn (Bezirk Melk) brutal von einem 17-Jährigen mit vier Messern niedergestochen worden war, ist das Opfer nun in stabilem Zustand. Der Patient werde weiterhin intensivmedizinisch betreut, teilte die Landeskliniken-Holding mit. Der Tatverdächtige wurde am Sonntag in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft habe Untersuchungshaft beantragt, diese soll am Montagnachmittag verhängt werden.

Hatte der 17-Jährige zunächst noch angegeben, den 18-Jährigen lediglich schwerst verletzt "gefunden" zu haben, habe er die Tat schließlich gestanden, so Leopold Etz vom Landeskriminalamt. Hintergrund für die Bluttat dürfte ein Streit in alkoholisiertem Zustand gewesen sein. Er glaube, der 19-Jährige habe seine Mutter beschimpft, so der Verdächtige, genau könne er sich aber nicht mehr erinnern.

Die beiden Burschen hatten seinen Angaben zufolge seit Freitagmittag in der Wohnung des Opfers gemeinsam reichlich Bier und Wein getrunken. Nach Mitternacht - vermutlich zwischen 2 und 3 Uhr - war es dann zu dem folgenschweren Streit gekommen. Der Jüngere soll den mit dem Rücken zu ihm stehenden Älteren auf die Bettbank gestoßen, sich auf ihn gekniet und seinen Kopf auf die Bank gedrückt haben.

Mit vier Messern auf 18-Jährigen eingestochen
Mit einem Küchenmesser stach er dann offenbar mehrmals auf den 18-Jährigen ein, bis die Klinge abbrach. Obwohl das Opfer bereits reglos dalag, soll er mit einem weiteren Messer noch einige Male auf den 18-Jährigen eingestochen und schließlich mit einer Eisenhantel auf dessen Kopf eingeschlagen haben. Anschließend fügte er dem Wehrlosen noch mit einem dritten Messer mehrere Stiche zu. Laut Ermittlern habe der Beschuldigte den 18-Jährigen dann in einen Abstellraum gezerrt und dort versucht, ihn mit einer Plastiktasche zu ersticken, was aber nicht gelang, weil diese zerriss. Daraufhin soll er ihm mit einem weiteren Küchenmesser noch massive Schnittverletzungen im Kehlkopfbereich zugefügt haben.

Zustand des Opfers war nach Operation lebensbedrohlich

Noch in der Wohnung dürfte der Bursch sein blutverschmiertes Gewand gewaschen und das Blut im Wohnzimmer aufgewischt haben. Dann habe er die Wohnung verlassen, die Tür versperrt und sei nach Hause schlafen gegangen. Als er gegen 12 Uhr wieder aufwachte, habe ihn die Unruhe zurück in die Wohnung getrieben. Dort fand er den 19-Jährigen auf der Couch liegend und alarmierte gemeinsam mit Nachbarn die Rettung. Die Körpertemperatur des Opfers sei zu diesem Zeitpunkt bereits auf 33 Grad gesunken. Der Zustand des Opfers sei nach der Operation im St. Pöltener Spital noch lebensbedrohlich gewesen, so Etz.

Gegenüber der Polizei gab der Verdächtige zunächst an, die Wohnung seines Freundes bereits am frühen Nachmittag verlassen zu haben. Außerdem beschuldigte er einen gemeinsamen Bekannten, der aggressiv sei und auch ein Messer besitze - was sich bei der Überprüfung durch die Ermittler aber als falsch herausstellte. Daraufhin soll er ein umfassendes Geständnis abgelegt haben. Laut Angaben des mutmaßlichen Täters dürfte es auch nicht die erste Auseinandersetzung zwischen den beiden Burschen gewesen sein.

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