Kein Schwarzmalen

Skifahren hat laut Studie noch viel Potenzial in Europa

Salzburg
03.11.2010 12:46
Die Befürchtung, dass Skifahren an Attraktivität verliert und damit der klassische Winterurlaub in den Bergen in Gefahr gerät, scheint unbegründet. Immerhin 38 Millionen Europäer können sich offenbar vorstellen, mit diesem Sport neu zu beginnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine europaweite Untersuchung, die am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Sparte Tourismus der Salzburger Wirtschaftskammer und der Salzburger Land Tourismus GmbH präsentiert wurde.

"Es schaut nicht schlecht aus, aber zurücklehnen dürfen wir uns nicht", fasste Klaus Grabler, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Manova, das die Studie durchgeführt hat, die Ergebnisse zusammen. Schon jetzt gebe es in den untersuchten Ländern rund 53 Millionen Skifahrer, knapp jeder vierte Europäer (23 Prozent) übe diese Sportart regelmäßig aus. Die Zukunft des alpinen Wintersports sei nicht in Gefahr, sagte der Marktforscher angesichts der hohen Zahl an Menschen mit Interesse, neu oder wieder mit dem Skilauf zu beginnen.

32 Millionen Europäer sind echte Skisportfans
Für die Studie wurden in Österreich und Deutschland jeweils rund 1.000 Personen und in den Niederlanden, Italien, Großbritannien, Tschechien, Russland, Polen und Rumänien jeweils rund 500 Personen zwischen 14 und 70 Jahren befragt. Das Land mit dem höchsten Anteil an Skifahrern (55 Prozent) ist Österreich, gefolgt von Tschechien mit 45 Prozent und Russland mit 35 Prozent. In Deutschland liegt der Skifahreranteil "nur" bei 26 Prozent - mit 16 Millionen Skifahrern ist das aber in absoluten Zahlen der größte Markt. Zu den echten Wintersportfans, die zumindest jedes Jahr die Pisten frequentieren, gehören 32 Millionen Menschen. Überhaupt nicht interessiert am alpinen Skisport sind laut Studie 61 Prozent der Europäer - oder 144 Millionen Menschen.

Wachstumspotenzial bei Russen, Polen und Tschechen
Zu den 170 bis 190 Millionen Nächtigungen, die pro Jahr in Europa auf den alpinen Skisport zurückzuführen sind, kommen rund 105 Millionen Tagesausflügler. Österreich hat dabei einen großen Anteil am gesamten Kuchen: Jede dritte Wintersportnächtigung werde in Österreich verbracht, erklärte Grabler. Aber: "Die Konkurrenz ist groß." So gelten unter den Deutschen die USA und Kanada als Traumziele, Österreich liege erst an zweiter Stelle. Der größte Konkurrent ist aber das jeweilige Inland der potenziellen Gäste. Wie die Österreicher verbringen auch die Italiener, Rumänen, Polen oder Tschechen ihren Winterurlaub am häufigsten in der jeweiligen Heimat. In Italien und Rumänien liegt der Inlandsmarktanteil bei 90 Prozent. Das größte potenzielle Wachstum für Österreich ortet Manova in Russland, Polen und Tschechien. Diese Märkte sollten gezielt und frühzeitig beworben werden, riet der Marktforscher.

In Österreich würden zwischen 5,5 und 6 Milliarden Euro an Bruttoumsätzen mit Wintersportlern erzielt, verwies Grabler auf die hohe Wertschöpfung des Skitourismus: Pro Kopf und Tag gebe ein Skisportler ohne Reisekosten im Durchschnitt 103,96 Euro aus. Um die Wintersportumsätze in Österreich zu erhöhen, sieht Grabler drei Möglichkeiten: Anfänger gewinnen, Skifahrer vom Aufhören abhalten und die aktiven Sportler häufiger auf die Pisten zu locken. Der Schlüssel dazu sei laut Studie die Zufriedenheit der Gäste.

Tirol als Skisportland bekannter als Salzburg
Wenig Freude hatten die Salzburger Touristiker mit den Ergebnissen bei der Frage nach dem Bekanntheitsgrad als Skidestination. Während Tirol bei den deutschen Befragten eine Bekanntheit als Skisportland von 94 Prozent hat, kam das Bundesland Salzburg auf nur 51 Prozent. Da werde das Image stark vom Kulturtourismus überlagert, meinte der Experte.

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