Diversen Informationen zufolge wolle das Land den Schwerpunkt auf den Ausflugs- und nicht auf den Regelverkehr legen, sagte ProBahn-Sprecher Peter Haibach am Freitag in St. Pölten. Damit drohe der Bahn die "größte Einstellungswelle seit 1837".
Zu geringe Kapitalausstattung?
Das ausverhandelte "Startkapital" des Landes in Höhe von rund 100 Millionen Euro bezeichnete Haibach als "bescheiden", allein für die Mariazellerbahn hätte man 150 Millionen gebraucht. Das Land Niederösterreich habe ein "Sammelsurium" an Strecken übernommen, die nicht zu einem Netz verbunden werden könnten. Gefordert werden nun die Bestandssicherung aller bestehenden Gleisanlagen und die Entwicklung unterschiedlicher Betreibermodelle unter Beteiligung der örtlichen Bahn-Initiativen.
Auch vermisst Haibach umfassende Untersuchungen über alle übernommenen Strecken. Er betonte den Wunsch nach Zusammenarbeit mit dem Land und verwies auf die an den Landtag gerichtete Petition zum Erhalt der Regionalbahnen und zur Einrichtung eines Regionalbahnen-Beirates. Dieser sei jedoch nicht geplant, berichtete die Grünen-Verkehrssprecherin Amrita Enzinger.
Bevölkerung unzufrieden mit Buskonzepten
Im Waldviertel seien die Menschen ebenso unzufrieden mit dem Buskonzept wie im Ybbstal. Die vor einigen Jahren "bewusst abgewirtschaftete" Ybbstal-Bahn sollte insgesamt saniert und nicht in eine Stadt- und Museumsbahn zerstückelt werden, verwies Haibach auf das Interesse der deutschen Privatbahn Veolia Verkehr GmbH an einer Übernahme.
Weiters treten die Initiativen für die Sanierung der Mariazellerbahn und einen Regelverkehr auf der Donauuferbahn zwischen Krems und Emmersdorf ein. Eine Attraktivierung der Traisental-Bahn und – unterstützt von Gemeinden dies- und jenseits der Grenze – die Reaktivierung der Thayatal-Bahn sowie deren Anbindung an das tschechische Verkehrsnetz in Slavonice sind weitere Anliegen.
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