Flucht aus Kenia

Schläger töteten Schäferhündin von Eduard Mainoni

Salzburg
11.11.2009 10:29
Eine Welle der Kriminalität mit brutalen Überfällen erschüttert Kenia: Ex-Staatssekretär Eduard Mainoni hat seit 20 Jahren einen Zweitwohnsitz im Urlaubsparadies, jetzt musste er schreckliche Szenen mitansehen. Brutale Schläger töteten seinen Hund. Mainoni ergriff Hals über Kopf die Flucht.

"Die Polizei ist machtlos." Jede Nacht kommen mit Macheten und Rungus (Schlagstöcke) bewaffnete Banden in das Urlaubsdomizil nördlich von Mombasa: "Unsere Nachbarn aus Braunau wurden ausgeraubt", schildert Mainoni die schlimmen Zustände. Schmuck, Dokumente, eine Fotokamera: Die Rebellen nahmen alles mit.

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Und auch bei einer befreundeten Pinzgauerin, die in Kenia eine Hotelanlage betreibt, schlugen die Kriminellen trotz höchster Sicherheit zu. Mainoni: "Gäste wurden direkt am Tor überfallen." Einen Deutschen richtete die Bande arg zu. Er wurde ins Spital gebracht.

"Wir müssen uns dort völlig einbunkern"
So schildert der Ex-Politiker und Unternehmer die Stimmung der Angst in Kenia. Ein Restaurantbesuch ist ohne Eskorte durch einen privaten Sicherheitsdienst überhaupt nicht mehr möglich. Und in seinem Strandhaus musste sich der Salzburger hinter mehrmals gesicherten Gitterfenstern und Balken verbarrikadieren.

Auch die Touristen-Polizei ist machtlos
Aber egal ob Alarmanlage, Polizei-Unterstützung oder Spezial-Fenster: "Das nützt alles nicht mehr." Mainoni forderte eine Unterstützung durch die Touristen-Polizei an. Zwei Beamte patroullierten dann auch im Garten, die Kriminellen schrecken aber trotzdem vor nichts zurück.

Schäferhündin "Roxy" wird erschlagen
Sie erschlugen einen von Mainonis Beschützern, die Schäferhündin Roxy. "Als sie tot war, wollten wir nur noch weg", erzählt Mainoni geschockt. Über Nacht flüchteten er und seine Frau in ein Hotel: "Ich habe mich dann sofort um einen früheren Rückflug nach Salzburg gekümmert."

Die Unruhen begannen in Kenia vor einem Jahr nach umstrittenen Wahlen. 300 Menschen starben. Der Tourismus brach daraufhin völlig ein. Und die Region leidet unter einer erdrückenden Arbeitslosigkeit. Selbst Sicherheitsfirmen trauen sich kaum noch ihren Dienst anzubieten, und die Polizei ist völlig machtlos: "Bei der Hauptpolizei haben sie nicht einmal das Geld, um die Autos zu betanken", erzählt Mainoni. Dazu kommen die ständigen Stromausfälle, die die Kriminelle nützen.
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