Der Papstname war bei Papst Franziskus gleichsam sein Programm, denn wie sein Vorbild, der heilige Franz von Assisi, ergriff auch der Jesuit Jorge Mario Bergoglio auf dem Papstthron vom ersten Tag seines Pontifikats an für die Schwachen das Wort. Seit einigen Jahren begeht die katholische Kirche auf Anraten des verstorbenen Papstes im Herbst den Welttag der Armen. Franziskus forderte immer wieder mehr Solidarität, Nächstenliebe, Einsatz im Kampf gegen die Armut und Aufmerksamkeit für arme bzw. bedürftige Menschen, kurz: Er forderte mehr Barmherzigkeit. Das Interesse an den Armen erschöpfe sich nicht allein im Almosengeben, sondern erfordere auch eine Wiederherstellung zwischenmenschlicher Beziehungen und die Bekämpfung der Ursachen für die Armut: Ausbeutung, eine ungerechte Ressourcenverteilung, die Wegwerfgesellschaft, Ungerechtigkeit, Gewalt, kriegerische Konflikte. Seit einiger Zeit kommt bei uns und unseren Nachbarn eine andere Gruppe von Menschen hinzu, nämlich Opfer von extremen Wetterereignissen, Geschädigte von Stürmen, Hochwasserfluten, Muren, Starkregen, Schneechaos, Frost-, Trocken- und Hitzeperioden, Dürren. Franziskus setzte sich auch für die Erhaltung der Schöpfung ein. Er bezeichnete den Klimawandel als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und forderte eine globale Zusammenarbeit, um die Erde zu schützen. Manche grüne NGOs hatten sich allerdings vom 266. Pontifex mehr Einfluss bezüglich Umweltanliegen erwartet. Aber das ist eine andere Geschichte! Manchmal konnte man aus den mahnenden Worten des Papstes schließen, Gott hätte (nur) auf die Armen vergessen, denn immer wieder verlangte Franziskus, dass der Platz der Kirche auf der Seite der Armen zu sein hat. Das mag zu einem Großteil stimmen, aber ganz richtig ist es nicht, und es ist auch ungerecht. Die Kirche hat auch mindestens so viel an der Seite der „Weniger-Armen“ zu stehen, an der Seite der Fleißigen, der Leistungsträger, der vielen freiwilligen Helfer, der Hausbesitzer, der verantwortlichen Unternehmer, der Angestellten und der Steuerzahlenden. Denn diese müssen für das aufkommen, was Sozialpolitik, auch kirchliche Sozialpolitik, heißt. Sie brauchen genauso die Kirche wie unschuldig oder selbst verschuldet in Not geratene Menschen, wie die Kranken, Alten, die Schwachen, die Flüchtlinge und die Obdachlosen!
Mag. Anton Bürger, per E-Mail
Erschienen am Mo, 28.4.2025
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