Das freie Wort

Was wurde aus PISA?

Da gab es alle Jahre eine viel diskutierte Studie, die eine Art Rangliste der teilnehmenden Länder über das Bildungsniveau von Schülern untersuchte. Dabei schnitt Österreich regelmäßig denkbar schlecht ab. Fast könnte man meinen, dass genau deswegen in den letzten Jahren PISA in unserem Land kein Thema mehr ist. Nun spricht man aufgrund der Pandemie und deren Auswirkungen auf Schulen und Universitäten von einer „verlorenen Generation“. Wenn also irgendwann PISA wieder Thema wird, gibt es nun zum Glück eine Ausrede, weshalb unser Unterrichtssystem zu den schlechtesten gehört. Vielleicht sollte man sich ein Beispiel an den USA nehmen. Dort gibt es für besonders talentierte Schüler, die studieren wollen, zwar ein Stipendium, aber alle anderen müssen für ihre Ausbildung zahlen. Bei uns aber werden Studiengebühren nicht verlangt. Das führt dazu, dass selbst viele ungeeignete Schüler keinen handwerklichen Beruf ergreifen, weil so was ja bereits als Schande gilt, sondern viele Jahre in Unis so tun, als stünde ihnen eine große Zukunft offen. Vielleicht wäre es Zeit umzudenken. Nicht ohne Grund stammen die meisten erfolgreichen Akademiker aus den USA. Also einem Land, in dem nicht studiert wird, nur weil man sich wie bei uns zu schade ist, das zu tun, wofür man sich besser eignet. Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass manuelle Arbeit etwas Schlechtes wäre. Tun wir das nicht, dürfen wir uns auch nicht darüber beschweren, wenn die Wirtschaft Österreichs immer mehr Zuwanderer benötigt, die das tun, wofür die Einheimischen sich zu schade sind.

Franz Wilding, Rutzendorf

Erschienen am So, 28.3.2021

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