Wie der jüngst veröffentlichte Integrationsbericht zeigt, hat Österreich während der vergangenen fünf Jahre im Vergleich zu allen anderen EU-Staaten die allermeisten Flüchtlinge bzw. Migranten aufgenommen und beherbergt. Klar – werden jetzt viele denken –, das hätte ich auch ohne den Integrationsbericht anhand der für jeden feststellbaren Veränderungen im Alltagsleben gewusst. Nahezu ein Viertel der Bewohner Österreichs – also rund 2 Millionen Menschen – hat mittlerweile Migrationshintergrund, und davon stammen nicht wenige aus Regionen der Welt, in welchen ein vollkommen unterschiedliches Welt-, Religions- und Gesellschaftsbild gepflegt wird. War es schon recht schwierig, die vielen infolge des Jugoslawienkrieges Anfang der neunziger Jahre zu uns geströmten Flüchtlinge nachhaltig zu integrieren (was überwiegend Gott sei Dank gelungen ist), werden wir noch viele weitere Jahre extrem damit befasst sein, speziell junge Männer aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und anderswo her schlussendlich zu verlässlichen und überzeugten Österreichern zu machen – nichts anderes nämlich bedeutete der Begriff „Integration“. Das Land hat sich stark verändert, keine Frage. Und auch wir hatten und haben uns gezwungenermaßen zu verändern und sind als „Einheimische“ oft mit Problemen konfrontiert, die wir uns vor dreißig Jahren noch gar nicht vorstellen konnten. Es gibt natürlich kein „Zurück“ mehr zu den Verhältnissen von damals. Aber es gibt sehr wohl ein wachsames Vorausblicken und Planen, welches verhindern soll, dass unser Land gesellschaftlich kippt und danach mehrere zugleich existierende Parallelgesellschaften konfliktbeladen auf Kosten einer nie dazu befragten Bevölkerung ihre Territorien abzustecken versuchen. Denn auch wir „Alteingesessene“ haben selbstverständlich neben einer Vielzahl von Pflichten ebensolche Rechte. Und diese sollten von uns auch weiterhin wahrgenommen und dementsprechend artikuliert werden.
Martin Krämer, per E-Mail
Erschienen am Do, 1.10.2020
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