Es gibt schon zu denken, wenn uns unsere Politiker immer wieder einzureden versuchen, wie reich Österreich ist. Aber nur, weil die Silbe „reich“ im Namen unseres Heimatlandes vorkommt, ist es um den immer wieder gepredigten Reichtum nicht ganz so gut bestellt und offensichtlich nur für die Eliten unseres Landes zutreffend. Dazu darf man ohne Weiteres auch unsere bestbezahlten Damen und Herren Politiker zählen, deren Bezüge jedem internationalen Vergleich standhalten. Genau das dürfte ihnen auch dieses Gefühl des Reichtums, von dem der Großteil der österreichischen Bürger immer weniger spürt, vermitteln. Es kann ja nicht sein, dass ein Land, welches permanent von Politikerseite als eines der reichsten Länder der Erde bezeichnet wird, so viele Baustellen aufweist. Unser Bundesheer ist laut Expertenmeinung nur noch ein Fragment, welches nicht einmal mehr in der Lage ist, einen effizienten Katastropheneinsatz zu leisten. Auch in der Polizei gibt es nach wie vor enormen Aufrüstungsbedarf, und um unser Gesundheitswesen ist es alles andere als gut bestellt, wenn alleine die Wiener Spitäler zusätzliche 2,7 Milliarden benötigen, um ihren Anforderungen gerecht zu werden. Das Bildungswesen schreit auch immer nach mehr Geld, mit dem traurigen Ergebnis, dass immer weniger Menschen fließend lesen können oder die Rechtschreibung beherrschen. Was weiter sehr zu denken gibt, ist die Tatsache, dass Österreich zweifellos ein Hochsteuerland ist und im internationalen Spitzenfeld liegt. Diese Situation erweckt schon den Anschein, dass es in Österreich immer noch jede Menge Misswirtschaft gibt und der Umgang mit Steuergeldern sehr locker gehandhabt wird. Das lässt sich bei fast allen Bauvorhaben des Staates und der Länder immer wieder feststellen. Wien ist da einsame Spitze. Hier wäre viel mehr Professionalität und wirtschaftliches Denken gefragt. Es wäre aber auch höchst an der Zeit, dass die Politik auch einmal bei sich selbst den Rechenstift ansetzt und die Höhe der Parteienförderung überdenkt – auch da liegt Österreich im Spitzenfeld – oder die 183 Sitze im Nationalrat um die zeitungslesenden und handyspielenden Hinterbänkler reduziert, die niemandem außer sich selbst etwas bringen. Auch ohne Bundesrat würde Österreich sicher ganz gut leben können. Leider tastet diese „Versorgungsinseln“ keine Regierung an, denn diese werden einfach benötigt, um all die guten Freunde unterzubringen. Politiker sollten aber nie den Blick auf die Realität verlieren und ihre geschützte, einkommensstarke und privilegierte Situation nicht auf den Staat und seine Bürger übertragen. Das würde ihnen ein völlig falsches Bild vermitteln und könnte fatale Folgen haben, die das „reiche“ Österreich bald nicht mehr so reich erscheinen lassen.
Franz Zwickl, Muthmannsdorf
Erschienen am Fr, 1.11.2019
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