Türkis-Blau kommt ganz bestimmt

Wetten könnte man auch mit relativ hohem Wetteinsatz fast risikolos abschließen, dass einer türkis-blauen Einheitsregierung wie das Amen im Gebet eine türkis-blaue Einheitsregierung zwei, aber ohne Kickl, folgen wird. Denn Kickl wird sehr bald einsehen, dass der Machtverlust der FPÖ, der unweigerlich eintreten wird, wenn sie nicht in der Regierung ist, wesentlich schwerer wiegt als sein Verzicht auf das Innenministerium. Noch dazu, wo es in der FPÖ und damit auch in einer künftigen Koalition mit den Türkisen weit und breit keinen Konkurrenten zu ihm gibt, der seinen Einfluss auf die Bundesregierung schmälern würde, auch wenn er dort nicht Sitz und Stimme hat. Die graue Eminenz in der Politik wird er auch dann noch bleiben, wenn er nicht Innenminister ist. Weil Dummheit auch in der Regierung Kurz-Strache nicht strafbar und Angeberei nicht nur bei Strache eine ausgeprägte Charaktereigenschaft war, wird Kickl aber aufpassen müssen, dass sich Ibizagate bei den Freiheitlichen nicht woanders wiederholt und es Kurz ein weiteres Mal reicht und er die Regierung ein drittes Mal sprengt, um nachher wieder eine Koalition mit ihnen einzugehen. Denn unbeschränkt leidensfähig muss Kurz ohnehin sein. Das hat er bisher schon hinlänglich bewiesen.