In Großbritannien stimmten am 23. Juni 2016 für einen Austritt aus der Europäischen Union 52 Prozent der Wähler und für einen Verbleib in der Europäischen Union stimmten 48 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug 72 Prozent. Das Abstimmungsergebnis ist nicht bindend, aber die Premierministerin Theresa May sieht eine Verpflichtung im Wählerwillen. Die Abgeordneten im Unterhaus lehnten jedoch den Brexit-Deal mit 432 zu 202 deutlich ab. Jetzt ist das Chaos in Großbritannien perfekt, ein zweites Referendum lehnt die Regierungschefin ab, und sie konnte gerade noch einen Misstrauensantrag abwehren. Die Europäischen Union bekräftigte ihr Nein zu Nachverhandlungen, die Vorbereitungen auf einen Austritt ohne Abkommen laufen. Wie es weitergeht, weiß niemand, es gibt noch keinen Plan B. Meiner Meinung nach sollten gewisse Bedingungen vor einem wichtigen Referendum festgelegt werden. Zum Beispiel: mindestens 50 Prozent Wahlbeteiligung und eine qualifizierte Mehrheit von 66 Prozent für eine erfolgreiche Abstimmung. Wichtig ist auch eine umfassende Diskussion über Vor- und Nachteile der Optionen, um Desinformationen möglichst auszuschalten. Die Zweidrittelmehrheit könnte verhindern, dass Stimmungsschwankungen das Wahlergebnis entscheidend beeinflussen. Großbritanniens Krise hat ihre Wurzeln im knappen Abstimmungsergebnis und in ständiger Desinformation.
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