Die „steirische Eiche“ war gestern, „Öko-Terminator“ ist heute. Ja, Schwarzeneggers Lebenslauf ist wirklich einmalig. Vom in die USA ausgewanderten „Steirerbuam“, der im Bodybuilding alles gewann, was es zu gewinnen gab, zum Superstar in Hollywood. Seine Frau kommt aus dem berühmten Kennedy-Clan. Er ging dann in die Politik, wurde Gouverneur von Kalifornien. Wegen eines Seitensprungs mit Folgen mit der Haushälterin kam es zur Trennung von seiner Frau. Dann begann „Arnie“ sich für Klima und Umwelt stark zu machen, gründete R20, eine internationale Klimaschutz-NGO, wurde zum „Öko-Terminator“. Deshalb war er jetzt in Wien beim „R20 Austrian World Summit“, bei dem es um die Erreichung der Pariser Klimaziele und der UN-Nachhaltigkeitsziele geht. Schwarzenegger traf sich da mit dem grünen Bundespräsidenten Van der Bellen, mit Kanzler Kurz, mit UN-„General“ Guterres und mit der Umweltschützerin und Verhaltensforscherin Goodall. Nicht einmal eine Herzoperation konnte ihn einbremsen, er ist schon wieder voll aktiv; ein richtiger „Hansdampf in allen Gassen“. Beim Wiener Gipfel kritisierte er öffentlichkeitswirksam US-Präsident Trump, weil der das Pariser Klima-Abkommen so gut wie aufkündigte, und forderte ihn auf: „Mach endlich mit beim Kampf zur Rettung der Welt“. Ja, er liebt theatralische Auftritte. Es scheint, als hätte Schwarzenegger die Nachfolge von Al Gore angetreten, von dem man nicht mehr allzu viel hört. Der begann ja schon in den 90er-Jahren, als er noch Vizepräsident der USA war, sich für den Umweltschutz zu engagieren, erhielt dafür 2007 den Friedensnobelpreis, und mit „grünen“ Investments wurde er zum Multimillionär. Einer seiner Dokumentarfilme, „Eine unbequeme Wahrheit“, erhielt sogar einen Oscar. Jetzt kümmert sich also Schwarzenegger mit mindestens der selben Intensität wie Gore um das Klima und um die Welt. Da muss man halt außer Acht lassen, dass ein Vielflieger mit Privatjet ein großer Umweltverschmutzer und Luftverpester ist. Aber man hat ihn ja auch schon auf einem Fahrrad gesehen und nicht nur mit seinem Hummer. Man hat bei Gore gesehen, dass es beim Klima auch um viel Geld geht, und das wird auch bei „Arnie“ so sein. Alles in allem habe ich die Befürchtung: „Einmal Schauspieler, immer Schauspieler.“
Josef Höller, per E-Mail
Erschienen am Sa, 19.5.2018
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