Welche künstlerische Größe Arik Brauer wirklich ist, hat er mit einer sinnvollen Festrede zum Gedenken an das Kriegsende mehr als unter Beweis gestellt. Wer, wenn nicht er mit seinen 89 Jahren Lebenserfahrung, könnte es genauer wissen und die – selbst miterlebten – Kriegsgräuel noch in Erinnerung haben? Er schließt sich nicht den verbalen Angriffen Michael Köhlmeiers an. Auch die Israelitische Kultusgemeinde gibt sich unversöhnlich und hat diese Veranstaltung schon vorweg boykottiert. Arik Brauer hingegen weiß, dass man, wenn man Geschichte aufarbeiten will, auch aufeinander zugehen muss. Er hat keine Berührungsängste und reicht Vizekanzler Heinz-Christian Strache symbolträchtig die Hand. Eine anspruchsvolle Rede von einem klugen Mann, von dem Michael Köhlmeier und der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch vielleicht noch einiges lernen könnten.
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