Das freie Wort

Wird die Natur zur Nebensache?

War es früher selbstverständlich, dass Kinder mit der Natur groß wurden, auf Bäume kletterten, mit dem Fahrrad zur Schule strampelten, sich dreckig machen durften, im Matsch spielten, mit Tieren aufwuchsen und johlend kleine Machtkämpfe austrugen und sich dabei abreagieren konnten, fällt dieser Zustand in der Jetztzeit unter die Kategorie „Rarität“. Generation „always online“ – das neue Modell? Heute werden die Kinder zur Schule gefahren, sie werden teils lückenlos überwacht, sie leiden oftmals unter Bewegungsmangel, häufig an Übergewicht und Depressionen und haben ständig ihr Smartphone dabei. Würde man es nicht besser wissen, könnte man glatt meinen, dem einen oder anderen wäre das gute Stück in der Handfläche angewachsen. Eine Entwicklung mit fatalen gesundheitlichen Spätfolgen. Eine Wesensänderung ist bereits deutlich erkennbar. Schuld daran ist der oft viel zu frühe Gebrauch und die Nutzung von digitalen Medien – das reale schöpferische Spiel unter Kindern ist ein entscheidendes Erziehungsmittel, ermöglicht sanftes Heranwachsen und kann definitiv nicht durch Spielen in einer virtuellen Welt ersetzt werden. Die hohe Stundenanzahl an Bildschirmarbeit, sei es in der Schule und auch zu Hause, verhindert, reale Erfahrungen zu sammeln, die Natur mit all ihren Sinnen zu erleben, und ersetzt schon gar keine „echten“ Freunde. Es kommt oftmals zu einer Entfremdung von der Natur, das Tippen und Wischen untergräbt lediglich die geistigen Fähigkeiten. Die Gehirnareale, drückt man es laienhaft aus, sollten anders aktiviert und genutzt werden – Fingerfertigkeit, Instinkt, Empathie, Hausverstand, Handarbeit, all das lässt sich nicht am Bildschirm erarbeiten. Der Schöpfer dürfte sich möglicherweise etwas gedacht haben, als er uns mit einem an sich gut funktionierenden Gehirn, mit Armen, Beinen, Händen und Füßen ausgestattet hat. Dieses Wunder, einen gesunden, funktionierenden Körper zu haben, sollten wir schätzen und fördern und nicht in eine Welt flüchten, die nicht real ist. Der Schutz sollte vor allem unseren Nachkommen zuteil werden.

Daniela Pichler, Hintersee

Erschienen am Do, 26.4.2018

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