Zugunglück
ICE rast vor Tunnel in Schafherde und entgleist
Der Zug - er war auf der Strecke Hamburg-München unterwegs - fuhr nach dem Aufprall noch drei Kilometer in den Tunnel hinein, vier Waggons entgleisten in der Röhre. Die Bahn berichtete von 20 toten Schafen. Die Passagiere, die im ICE 885 von Hamburg nach München unterwegs waren, wurden nach dem Unglück in nördlicher Richtung in Sicherheit gebracht. Am Tunnelausgang empfingen sie Sanitäter, Feuerwehr und Rettungskräfte. Danach wurden sie mit Bussen zum Bahnhof in Fulda gebracht oder in das Gemeindezentrum eines nahe gelegenen Ortes, wo sie weiter versorgt wurden.
Mehr Bilder des Unfalls in der Infobox!
Fahrgäste aus dem Tunnel gelaufen
Eine Augenzeugin berichtete, der Zug habe stark geruckelt, als er über die Schafe fuhr. Danach sei der Wagen, in dem sie saß, aus dem Gleis gesprungen, einige hundert Meter neben den Schienen weitergefahren und schließlich halb gekippt zum Stehen gekommen. Die Fahrgäste hätten den Zug durch die Türen verlassen und seien entgegen der Fahrtrichtung auf dem Rettungssteig aus dem Tunnel gelaufen.
"Ich dachte ich ersticke"
"In der Röhre war ein unglaublicher Qualm und Staub, ich dachte ich ersticke", berichtete die 47-Jährige der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Ich bin noch immer grau von Kopf bis Fuß wie am 11. September in New York." Etwa 50 Meter vor dem Ausgang traf die Münchnerin auf die Schafe. "Erst sah man nur eine Fleischmasse, später erkannte ich tote Schafe, halbtote Schafe, ein paar haben auch noch gelebt und mich angesehen." Obwohl ihr nichts passiert ist, sitzt bei der 47-Jährigen der Schreck noch tief: "Ich bin froh das ich lebe".
Der Landrückentunnel wurde nach dem Unfall in beide Richtungen gesperrt. Die Züge des Fernverkehrs wurden auf Ausweichstrecken umgeleitet, wodurch es zu Verspätungen von maximal 30 Minuten kam, wie ein Bahnsprecher berichtete. Nahverkehrszüge fahren nicht auf dieser Strecke. Die Aufräumarbeiten im Tunnel gestalten sich schwierig. Unter Umständen wird er noch Tage lang gesperrt bleiben. "Die Schäden scheinen erheblich zu sein."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.