Das liegt vor allem daran, dass Komponist Hans Zimmer ("Der König der Löwen", "Gladiator" oder zuletzt etwa auch "Fluch der Karibik 2") - ganz der alte Hollywood-Routinier - bei seinen Leisten bleibt und überwiegend orchestralen Hollywood-Pomp zum Besten gibt. Mit Pauken und Trompeten werden hier Debussy, Ravel oder auch Mussorgsky zitiert, humoristische Ausflüge ins Musical-Genre, wie man sie etwa aus der Serie kennt, gibt es hingegen nicht.
Dennoch versteht Zimmer natürlich sein Handwerk und verwurstelt geschickt in zahlreichen Aufgüssen immer wieder das bekannte Simpsons-Thema, welches als Opener an erster Stelle der 15 Tracks umfassenden CD steht. Mal verträumt impressionistisch wie auf "Clap for Alaska", dann böse marschierend wie einst der dunkle Lord der Sith, das Tutti crescendierend gen finalen Höhepunkt strebend ("You doomed us all").
Aus dem klassischen Rahmen fallen da nur wenige Stücke: Mit "Spider Pig", einer Persiflage auf das Heldenlied der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft, bekommt der Hörer erstmals ein wenig die für die Simpsons so typische Ironie zu spüren. Auch "Release the Hounds", in der deutschen Übersetzung wohl bekannt als "Smithers, lassen Sie die Hunde los", bringt mit seinem Pulp-Fiction-Rockabilly-Sound Schwung in die Bude. Zu guter Letzt schleicht sich mit "Recklessly Impulsive" (Hörprobe siehe Infobox) noch ein trockener Techno-Beat, in dem abermals das Simpsons-Thema aufgegriffen wird, unter den sonst recht konservativen Soundtrack.
Kurzum: Ein typischer Soundtrack aus der Traumfabrik - mit vielen Längen und nur wenig Höhepunkten ("Spider Pig"). Für eine Familie vom Kaliber der Simpsons schlichtweg zu brav und verhalten.
Fazit: 7 von 10 altbackenen Donuts
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