Schaden ist riesig

Feuer in Traditionsgasthaus: Es war Brandstiftung

Tirol
02.06.2025 18:00

Nur zwei Tage nach der vorläufigen Schließung legte ein Feuer das Innsbrucker Traditionsgasthaus Stieglbräu Montag in den frühen Morgenstunden in Schutt und Asche. Nach dem Einsatz der Brandermittler steht nun fest: Das Feuer wurde gelegt. 

Hier traf sich jahrzehntelang die (Polit-)Prominenz aus Tirol, hier hielt der legendäre, verstorbene Langzeitlandeshauptmann Eduard Wallnöfer (ÖVP)  sogar „Sprechstunden“ ab – und jetzt dieses Inferno!

Dichter Qualm, nur einen Steinwurf vom Landhaus in Innsbruck entfernt, sorgte Montag gegen 4.30 Uhr für Alarm. Flammen und Rauch schlugen aus dem Stieglbräu. „Auf der Seite des Gastgartens war es schlimmer als vorn. Der Löschangriff erfolgte dann sowohl von der Wilhelm-Greil-Straße als auch von der Salurner Straße“, schildert Marco Eller, der um 7 Uhr die Einsatzleitung bei der Berufsfeuerwehr übernahm.

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Ab dem dritten Stock konnte das Gebäude wieder freigegeben werden.

(Bild: Moser Andreas)

Marco Eller, Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr

Der Brand konnte recht schnell eingedämmt werden, der Qualm erfasste aber die darüberliegenden Wohnungen. Insgesamt acht Personen gelangten aber selbst ins Freie. Laut Rettung wurden fünf Personen in die Klinik eingeliefert. „Mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung“, ergänzte Polizeisprecher Christian Viehweider.

Der Blick in die Innenräume zeigt die Zerstörung.
Der Blick in die Innenräume zeigt die Zerstörung.(Bild: Rotes Kreuz Innsbruck)

Stark beschädigte Räume mit Stützen gesichert
Die Gasträume wurden weitgehend zerstört. Am Vormittag mussten sie aus Sicherheitsgründen teils sogar abgestützt werden. „Ab dem dritten Stock konnte das Gebäude aber freigegeben werden“, sagte Eller.

Etwas schlimmer erwischte es die Arztpraxis von Paul Klingler im 1. Stock. „Das Mobiliar und die Geräte sind verrußt, den Patienten der kommenden Tage muss ich leider absagen“, schilderte der Mediziner, während er die Aufräumarbeiten beobachtete. Der Gesamtschaden am Gebäude dürfte jedenfalls enorm sein.

Brandermittler sprechen von „strafbarer Handlung“
Noch am Vormittag nahmen Brandermittler der Polizei ihre Arbeit in den einst so gemütlichen Stuben auf. Am späten Nachmittag dann die Nachricht: Die Brandermittler gehen davon aus, dass das Feuer gelegt worden ist. „Derzeit kann von einer vorsätzlichen, strafbaren Handlung ausgegangen werden“, heißt es im Wortlaut. Weitere Erhebungen sind im Gange. 

Alter Pächter hatte am Samstag letztmals offen
Laut einem Stieglbräu-Mitarbeiter war der Samstag der vorerst letzte Öffnungstag, der aktuelle Pächter schmiss offenbar das Handtuch. Dann war bereits begonnen worden, das Traditionsgasthaus auszuräumen. Bereits 2022 war es zu einem Konkurs gekommen, als Grund wurde Corona genannt.

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