Steyregg verkleinert

Linz riss sich 450 Hektar unter Nagel

Oberösterreich
01.04.2007 20:03
„Plesching zu Linz“ folgte „Linz zu Steyregg“ - ein Aprilscherz mit ernstem Hintergrund: In der NS-Zeit starben die Grafen und die Gemeinde von Steyregg um 450 Hektar Industriebaugebiet, das sich Linz mit KZ-Drohungen zu Spottpreisen unter den Nagel riss. Nachzahlungen wurden zwar eingeklagt, aber abgelehnt.

Mag. Niklas Graf Salm-Reifferscheidt plaudert mit der „Krone“ aus der Familien-Chronik: Seinen Vorfahren gehörten einst Luftenberg, Spielberg, die Grieskirchner Schlösser Parz und Tollet sowie die Linzer Katastralgemeinde Lustenau, bis in den 30er Jahren ein Spieler pleite ging. Ihm nahmen die Gläubiger 450 Hektar jener billigen Auen und Wiesen ab, die mit den Hermann-Göring-Werken, dem Chemie-Park, der Industriezone und den Stadthäfen lukrativ verbaut wurden. Obwohl jeder Umwidmung vertraglich eine Kaufpreiserhöhung folgen sollte, verloren die Grafen bei den damaligen Richtern ihr Recht: „Meinem Großvater wurde nicht nur mit der Front, sondern sogar mit dem KZ gedroht“, erzählt Niklas Salm-Reifferscheid, wie ernst der Scherz des Steyregger Bürgermeisters Josef Buchner und aller Fraktionsobmänner ist.

Diese unterschrieben für den 1. April eine „Resolution“: Sie verlangen von der Stadt Linz als „geschichtlich rechtmäßige Eigentümer die Rückgabe des abgetrennten Steyregger Grundbesitzes zwischen der Weissenwolffstraße und der Donau“. Also den „Speckgürtel“ mit den meisten Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen. „Schön wär´s“, weiß Buchner, dass Linz ebenso wenig in „seine“ Stadt eingemeindet wird, wie „sein“ Plesching in Linz. 

 

 

 

Foto: Chris Koller

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