„Wer nur ein- oder zweimal hereingefallen ist und nur 500 bis 1000 Euro losgeworden ist, wird wohl aus Scham auf eine Anzeige verzichtet haben“, glaubt ein Ermittler, dass nur die schwersten Fälle bekannt geworden sind: 560.000 Euro Schaden hat die Polizei errechnet, eine halbe Million der Staatsanwalt angeklagt. 33 leichtgläubige PatientInnen wurden einvernommen und vorgeladen: Verzweifelte, denen „Morton“ in Inseraten „sensationelle Hilfe für unlösbare Probleme“ versprochen hatte - mit Erfolgsgarantie!
Ein kurzer Erfolg war nur ihm und seiner „Ex“ garantiert, die kassiert und chauffiert hat. Seit der Scheidung und der fünften Heirat des früheren Discjockeys und Alleinunterhalters im Gefängnis, hagelt es gegenseitige Schuldzuweisungen, wenn auch die Unschuldsvermutung gilt: Der arbeitslose Siegfried behauptet, die Notstandshilfeempfängerin Christine habe das ergaunerte Geld verbraucht, sie sagt, er hätte es versteckt. Es reichte aber nur für einen Vorvertrag für ein Traumhaus in Florida.
Seine Konten sind leer, sein neues Haus hat seine neue Frau gekauft. „Die ,Ex´ meines Mandanten hat sicher auch nichts mehr, weil sie offenbar nicht sehr sparsam war“, erklärt „Mortons“ Rieder Verteidiger Dr. Gerhard Stranzinger: „Allein ihr Leihwagen hat im halben Jahr 7000 Euro gekostet.“
Foto: Chris Koller
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