Rund um das vor zwei Monaten eröffnete Insolvenzverfahren über die Alpin Family GmbH gehen die Wogen weiter hoch. Die Grünen orten einen politischen Scherbenhaufen und fordern Antworten von Tourismuslandesrat Markus Achleitner. Im Zentrum der Kritik steht dabei eine umstrittene Landesförderung.
Statt einem touristischen Leuchtturmprojekt bleibt ein politischer Scherbenhaufen“ – so kommentiert Grünen-Landesrat Stefan Kaineder die dunklen Wolken über dem Triforêt-Hotel in Hinterstoder. Vor zwei Monaten wurde über die Betreiberfirma Alpin Family GmbH ein Konkursverfahren eröffnet.
Wie berichtet, soll das Minus bei rund 23 Millionen Euro liegen. Dennoch will das insolvente Unternehmen den Hotel-Betrieb im Ski-Weltcuport fortführen.
Von einem echten Hotel-Betrieb kann und konnte nie die Rede sein.
Stefan Kaineder, Grünen-Landesrat
Daran hat Kaineder seine Zweifel. „Von einem echten Hotel-Betrieb kann und konnte nie die Rede sein. Es gibt kein einziges klassisches Hotelzimmer. Sämtliche Apartments sind wie Wohnungen eingerichtet, haben eine Küche. Im Haupthaus gibt es weder einen Speise- noch einen Frühstücksraum.“ Er vermutet, dass es sich bei den 41 Wohneinheiten um sogenannten „Buy-to-let-Modelle“ handelt. Dabei kaufen Investoren die Appartements und bieten sie zur Weitervermietung an. „Das ist ein Ausverkauf unserer Heimat, der zum Himmel schreit und vom Land mit zwei Millionen Euro gefördert wird“, so der Grüne Landesrat.
Landtagsanfrage eingebracht
Konkret meint er dabei den Zuschuss an die Errichterfirma Limestone GmbH. Hier müsse geprüft werden, ob die Gelder nicht rückgefordert werden können. Denn es sei eine „sehr schiefe Optik“. Gesellschafter und Geschäftsführer der Limestone GmbH ist Alois Aigner. „Er hat am 16. Mai 2023 die Fördervereinbarung mit Landesrat Achleitner unterzeichnet. Ein Jahr später wird er von der Landesregierung zum Geschäftsführer der Landesimmobiliengesellschaft bestellt. Als Geschäftsführer der Limestone wird er weiterhin angeführt“, so Kaineder.
Parteikollege Rudi Hemetsberger bringt dazu eine schriftliche Landtagsanfrage an Tourismuslandesrat Markus Achleitner (VP) ein. Dieser nimmt schon vorab Stellung: „Die Förderung des Landes bezieht sich auf die Renovierung des Hauptgebäudes, somit einer Nachnutzung des ehemaligen Berghotels Hinterstoder. Sie ist an eine touristische Betriebspflicht für das Hotel gebunden. Im Falle einer Nichteinhaltung würde diese Förderung zurückgefordert werden. Die bisher ausbezahlten Förderraten sind zudem mit einer Bankgarantie abgesichert.“
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