Sexting, Grooming, Sextortion – für Oberösterreichs Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger ist das schon Alltag. Wie auch für die Kinder und Jugendlichen. Sie weiß, dass diese in den letzten Jahren ihr Verhalten geändert haben.
„Krone“: Als ich einer jungen Kollegin von dem Fall der Schwestern erzählt habe, zuckte sie nur mit den Achseln. Sie würde ständig solche Angebote bekommen, sie wegklicken.
Christine Winkler-Kirchberger: Für Teenager, die sich in sozialen Netzwerken bewegen, ist dies schon fast Normalität geworden. Die Gescheiten ignorieren es einfach und reagieren erst gar nicht darauf.
Wir haben uns schon öfter über das Thema sexuelle Belästigung im Internet unterhalten. Was hat sich in den letzten Jahren verändert? Vor allem, dass die Kinder und Jugendlichen mehr aufpassen, was sie verschicken. Hier gibt es schon einen Trend, dass weniger problematische Bilder versendet werden. Allerdings in Beziehungen ist es durchaus üblich.
Weil man ja glaubt, dass es nur der Partner oder die Partnerin sieht.Dabei wird oft übersehen, dass Beziehungen auch auseinandergehen können. Und dann werden solche Bilder plötzlich eventuell als Druckmittel oder auch ganz anders verwendet.
Was ist wichtig, dass Eltern ihren Kindern rund um diese Thematik mitgeben?Dass sie aufpassen sollen, wem sie was schicken. Dass im Internet viele Fake-Profile unterwegs sind, man einfach oft nicht weiß, wer sich dahinter verbirgt. Und dass man jemanden, den man persönlich nicht kennt, keinesfalls etwas schicken darf.
Und wenn es doch passiert ist?
Dann die Kinder nicht verurteilen, sondern für sie da sein, es mit ihnen besprechen und eventuell Anzeige erstatten. Hier kommt es auch ganz darauf an, ob ein Kind ein Verfahren überhaupt aushält. Das muss von Fall zu Fall beurteilt werden. Oft ist es auch sinnvoll, dass man es einfach stoppt. Wichtig ist, dass man offen mit den Kindern alle diese Themen anspricht und auch alles aufklärt.
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