23.12.2017 09:28 |

Weihnachtslieder:

Steirisch jubiliert!

Weihnachten ohne Musik? Unvorstellbar! Aber was singen die Steirer heuer? Und gibt es typisch-steirische Weihnachtslieder? Die "Krone" war im "Büro für Weihnachtslieder" des Steirischen Volksliedwerkes und hat nachgefragt.

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Der Großteil der Weihnachtslieder, die wir singen, ist im 19. Jahrhundert in Deutschland entstanden", weiß Eva Maria Hois vom Steirischen Volksliedwerk. Das war die Zeit, in der sich Weihnachten, wie wir es heute feiern, entwickelt hat - als bürgerliches Fest im Kreis der Familie. "Die Lieder, die dafür geschrieben wurden, stammen meist aus der Feder von Lehrern und haben eine pädagogische Absicht", so Hois.

Steirische Hirten- und Krippenlieder
In der Steiermark wurde bis dahin eigentlich ganz anders Weihnachten gefeiert: "Meist stand die Krippe im Zentrum des Festes. Man ging am 24. Dezember zu den Nachbarn, um sich deren Krippe anzuschauen und gemeinsam zu singen", erklärt die Expertin. Dementsprechend sind der Großteil der steirischen Lieder, die überliefert sind, auch Hirten- und Krippenlieder. "Es ging dabei vor allem darum, die biblischen Geschichten von der Verkündigung bis zur Geburt so nachzuerzählen, dass auch einfache Menschen sie verstehen."

Humor und Kreativität
So ist es etwa nicht unüblich, dass diese Lieder auch lustige Passagen haben, weil sie dadurch verständlicher wurden: "Da kommen etwa Hirten vor, die nicht sofort kapieren, dass in der Heiligen Nacht etwas Besonderes passiert", so Hois. Und weiter: "Was mich fasziniert, ist, mit welcher Kreativität die biblischen Geschichten mit dem Alltag der Bevölkerung in Verbindung gebracht wurden." Tausende solcher Lieder finden sich im Archiv des Volksliedwerks, doch gesungen werden nur noch wenige, wie etwa "Hiaz is der rauhe Winter da" oder "Es wird scho glei dumpa".

Regionaler Flair
Diese alten Lieder eindeutig Regionen zuzuordnen, ist schwierig: "Bei vielen wissen wir nicht mehr genau, wo sie entstanden sind, sondern nur wo und von wem sie aufgezeichnet wurden", erklärt Hois. Andere wiederum tragen die Region, aus der sie stammen, im Titel: das "Tragösser Krippenlied" oder das "Kobenzer Wiegenlied" sind Beispiele dafür. "In den vergangenen Jahren erfreut sich auch das ,Admonter Krippenlied’ großer Beliebtheit", erzählt Hois davon, dass auch das alte Liedgut Trends unterworfen ist.

Im "Büro für Weihnachtslieder"
Das merkt das Team des Volksliedwerkes an den Anfragen im "Büro für Weihnachtslieder": "Vor ein paar Jahren noch wollten alle den Text von ,Rudolph the Red Nosed Reindeer‘, aber der Trend ist völlig vorüber", so Hois. Dafür hat sich die CD "Still" von Lechner/Trabitsch heuer besonders gut verkauft. "Warum, kann ich auch nicht erklären. Die gibt es schon seit Jahren", so Hois. Und auch die Anfragen zum Lied "Tief im Tannenwald ein Vögelein" haben sich heuer gehäuft: "Das hat seine Wurzeln in Deutschland und es sind vor allem Steirer mit deutschen Wurzeln, die danach fragen."

Eine Zeit des Singens
Generell sei Weihnachten eine Zeit, in der viel gesungen wird: "Wir haben unter dem Jahr vier bis fünf Anfragen pro Tag. Im Advent sind es bis zu 50." Darunter nicht nur Schulen und Chöre, sondern auch viele Privatpersonen: "Vor allem wenn Kinder im Haus sind, erinnern sich Eltern und Großeltern an die Lieder ihrer Kindheit zurück - wissen aber oft den Text oder die Melodie nicht mehr genau und melden sich bei uns", so Hois. Dann tauchen die Mitarbeiter des Volksliedwerks ins Archiv ab, um den Steirerinnen und Steirern helfen zu können, die schönen Lieder von damals einer Generation weiter zu geben.

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