Schlaflos? Nervös? Kopfschmerzen? Nicht selten gibt es da eine Ursache: Den Elektro-Smog, ausgelöst durch Handys, WLAN-Netze oder Computer. Eine Salzburger Selbsthilfegruppe wehrt sich nun gegen den Stress durch Strom und Strahlung. Einen Ratgeber zur Elektro-Smog-Vermeidung gibt es auch vom Land Salzburg.
"Unser tägliches Leben spielt sich in einem einzigen Mikrowellenherd ab", sagt Franz Köck, Vizepräsident der IG Erdkabel: "Weil wir uns ständig elektrischen und magnetischen Wechselfeldern sowie elektromagnetischer Strahlung aussetzen, werden wir selbst zu elektromagnetischen Wesen." Längst ist klar: "Eine zu starke und zu lange Elektro-Smog-Belastung kann zu verschiedenen Krankheiten führen", davor warnt das Land Salzburg im Ratgeber "Elektrosmog im Alltag." Peter Müller ist Sprecher der ersten Selbsthilfegruppe, in Österreich, die sich mit der Gesundheitsgefährdung durch Elektrosmog befasst: "Wir sehen uns als Verbraucherschutzorganisation, die auf das Schicksal von Menschen mit elektromagnetischer Hypersensibilität hinweisen will."Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität, Konzentrationsstörungen und erhöhter Blutdruck sind nur einige der Symptome, die Ärzte nach Studien in einen eindeutigen Zusammenhang mit Mobilfunk und WLAN bringen.
Ausgelöst werden diese Beschwerden, weil sich Zellen, Gewebe und Organe in unserem Körper nicht nur über chemische Stoffe, sondern auch über schwache elektrische Signale verständigen. Darum kann Elektrosmog das Nervensystem, den Hormonhaushalt sowie Erbgut (DNA) und Zellen schädigen oder zerstören. Daniela P. aus einem kleinen Flachgauer Ort hat all diese Qualen am eigenen Leib erfahren: "Mein ganzes Leben lang bin ich auf der Flucht", sagt sie: "Das Dramatische ist: Man ist ewig auf der Suche nach den Ursachen. Ärzte können kaum helfen." In ihrem Fall wurde das WLAN-Netzwerk im Nachbarhaus als Übeltäter ausgemacht, die Familie ist inzwischen weg gezogen und hat sich ein neues Haus abseits aller Siedlungen gebaut.
Einzige Abhilfe: "Die Vermeidung der Elektro-Smog-Quellen", sagt Peter Müller: "Smartphones, WLAN oder auch bei Energiesparlampen der ersten Generation funktioniert mit gepulster Hochfrequenz- Technik, sie sind besonders schädlich." Seit ein italienisches Gericht den Hirntumor eines Managers eindeutig auf häufiges Mobiltelefonieren zurückgeführt hat, wurde 2016 auch die AUVA aktiv: "Bei bestimmten Krebsarten gibt es signifikante Anstiege bei Kindern und Jugendlichen", so steht es im ATHEM-Report der AUVA.
In Belgien wurde deshalb Kindern unter 7 Jahren das Benützen von Mobiltelefonen verboten, in Frankreich wurde WLAN in Kindergärten abgestellt. Und bei uns? Da will man 10.000 neue Mini-Sender an den Grundschulen installieren
Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
Zitat - Peter Müller von der Selbsthilfegruppe
Oft kommt man auf Ursachen von Beschwerden erst drauf, wenn man sich in einer Elektro-Smog freien Umgebung aufhält.
Zitat - Elektrotechnik-Meister Fritz Loindl
Es geht nur über die Vermeidung.Man muss sich Rückzugsgebiete schaffen. Ärzte lernen leider wenig über schädliche Strahlen.
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