Graz-Inoffiziell:

Rettet EVN das Murkraftwerk?

Steiermark
08.03.2016 15:24

Nach dem Ausstieg des Verbunds als Investitionspartner für das Murkraftwerk Graz, müssen sich die verbliebenen potenziellen Investoren jetzt erst einmal neu orientieren. Die Linie gibt der steirische SP-Finanzlandesrat Michael Schickhofer als Eigentümervertreter vor: rechnen! Die Kraftwerksgegner fühlen sich in ihrer Kritik, das Kraftwerk sei unrentabel, bestätigt.

Schickhofer sagt: "Die Preise am Strommarkt sind auf einem sehr niedrigen Stand, das ist das Kernproblem. Das heißt nicht, dass wir das Murkraftwerk jetzt ad acta legen." Es gelte die Situation neu zu bewerten. Schickhofer: "Für unkalkulierbare Investitionsrisiken bin ich nicht zu haben, aber wenn das Projekt wirtschaftlich darstellbar ist, bin ich dafür."

EVN als Ersatz für den Verbund?

Ersatz für den Verbund könnte die EVN sein - Gespräche mit der Energie Steiermark gab es. EVN-Sprecher Stefan Zach: "Wir sind an Investitionen in nachhaltige Energie interessiert. Der niedrige Strompreis und die hohen Investitionskosten machen das Murkraftwerk aber sehr herausfordernd."

Heißt übersetzt wohl: Die EVN wünscht sich vom Land Steiermark finanzielles Entgegenkommen. Angesichts der angespannten Situation im Landeshaushalt wird das schwierig. Dass das Land etwa die 20 Millionen Euro übernimmt, die die Energie Steiermark zum Sammelkanal der Stadt Graz zuschießen will, um so die hohen Investitionskosten von aktuell 100 Millionen Euro zu senken, schließt Schickhofer kategorisch aus.

Stadt Graz mit zumindest zehn Millionen Euro dabei.

Weiter an Bord ist die Stadt Graz. Holding-Graz-Vorstand Gert Heigl erneuert die Bereitschaft, zehn Millionen Euro zu investieren.

Hinter vorgehaltener Hand gibt es im Rathaus und in der Holding Graz auch Stimmen, die ein höhere Stadt-Beteiligung für denkbar halten

Für die Kraftwerksgegner (Grüne, KP, "Rettet die Mur") ist der Ausstieg des Verbunds Wasser auf die Mühlen, weil der klar belege, dass das Murkraftwerk unrentabel sei. Die Grüne Lisa Rücker etwa fordert darum ein Aus für das Projekt.

Späterer Baubeginn möglich

Feiern dürfen die Gegner aber noch nicht - ca. sechs Millionen Euro wurden bereits in das Projekt Murkraftwerk investiert. So viel Geld lässt man nicht einfach die Mur hinunterschwimmen. Aber die Zeit drängt, die Genehmigungsfristen für den Bau laufen aus. Schickhofer lässt nun prüfen, ob eine Fristerstreckung gesetzlich möglich wäre, um den Baubeginn nach hinten zu verschieben. Vielleicht erholen sich die Strompreise ja rascher als angenommen.

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