Steigende Armut

Sozialmärkte kämpfen mit leeren Regalen

Wien
17.07.2015 00:11
In den Sozialmärkten hinterlassen Rekordarbeitslosigkeit und Armut ihre Spuren – und leere Regale. "Wir brauchen mehr Warenspenden“, bittet das Wiener Hilfswerk. Der Grund für die Misere: "Der Bedarf ist gestiegen." Die "Krone" machte den Lokalaugenschein im SOMA-Sozialmarkt in der Neustiftgasse.

"Pro Tag stellen wir 10 bis 20 neue Pässe aus", sagt Marktleiter Carsten Zech. Zum Einkaufen berechtigt sind in Wien gemeldete Personen mit einem Maximaleinkommen unter der Armutsgrenze von 946 Euro netto (14-mal). "Es sind viele Menschen mit Migrationshintergrund und Pensionisten, aber es trifft alle Bevölkerungsschichten", erklärt er. In Kooperation mit dem AMS stellt der Markt nur noch Langzeitarbeitslose über 50 an – eine besonders betroffene Gruppe.

So wie Verkäufer Gerhard Steigerwald: "Unmengen an Gewürzen haben wir aktuell. Aber es fehlen leider die Grundnahrungsmittel, Konserven, Nudeln, Molkereiprodukte. Fleisch gibt es eigentlich nie, Obst kaum." Mit kontinuierlich steigender Kundenanzahl und Bedarf schafft es der Markt kaum, die Nachfrage abzudecken.

Die Warenspenden weiß Pensionistin Stella S. zu schätzen: "Ich gehe nicht ins Kaffeehaus, fahre nicht auf Urlaub. Im Supermarkt lauf ich an solchen Aufstrichen höchstens vorbei. Hier kann ich mir diese Luxusgüter um 20 Cent mit meiner kleinen Pension auch leisten."

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