Bei Wahl angetreten

Adelina Putin, die schrille Cousine des Kremlchefs

Ausland
01.06.2015 11:47
In sieben Regionen Italiens haben am Sonntag Wahlen stattgefunden. Eine der Kandidatinnen ist eine Frau, deren Nachname allein für Aufmerksamkeit sorgt: Adelina Putin. Und sie ist angeblich mit Russlands Präsident Wladimir Putin verwandt: "Wir sind Cousins dritten Grades." Bei ihrer Kandidatur half das allerdings wenig: Sie verpasste den Einzug in den Regionalrat von Venetien.

Adelina Putin, die in der Provinz Vicenza für die rechtskonservative Minipartei Fratelli d'Italia antrat, war eine der schillerndsten Personen im Wahlkampf. Nicht nur ihr Slogan "Wolltest du nicht schon immer mal Putin wählen? Jetzt kannst du es", sondern vor allem ihre Erscheinung hat ihr Aufmerksamkeit über die Landesgrenzen hinaus beschert. Denn die Moderatorin bei einem Webradio ist blond, trainiert, tätowiert und geizt nicht mit ihren Reizen, wie sie unter anderem auf ihrem Instagram-Account unter Beweis stellt. Sie ist 53 Jahre alt, schaut aber um mindestens 15 Jahre jünger aus. Und sie sagt: "Ich bin durchaus exhibitionistisch veranlagt. Ich ziehe mich nicht wie eine Klosterfrau an."

Ob sie Wladimir Putin schon einmal getroffen hat? Nein, persönlich kenne sie ihn nicht, berichtet "Die Welt", bewundert habe sie ihn aber immer schon: "Ich habe viele Freunde in Osteuropa. Und die halten Putin für den einzig wahren Mann, der in einem so großen, komplizierten Land wie Russland Ordnung halten kann."

Dass sie mit dem Kremlchef verwandt sei, wisse sie dem Bericht zufolge von ihrem bereits verstorbenen Cousin Franco Putin, der einst ein Institut in Paris mit der Ahnenforschung beauftragt habe. Dieses habe laut seinen Angaben Beweise dafür gefunden, dass Putins Vorfahren aus Vicenza stammen und von Italien nach Russland ausgewandert seien, um dort zu arbeiten.

DJane, Moderatorin, Fitnesstrainerin, ...
Bevor die ehemalige Volksschullehrerin, die auch als DJane durch Discos tingelt, Konferenzen moderiert oder als Fitnesstrainerin arbeitet, bei den Regionalwahlen für Fratelli d'Italia antrat, erledigte Adelina für den ehemaligen Europaparlamentarier und Spitzenkandidaten Sergio Berlato die Öffentlichkeitsarbeit. Er sei es auch gewesen, der sie gefragt habe, ob sie nicht als seine Listenzweite kandidieren wolle. "Da habe ich sofort Ja gesagt", so die 53-Jährige. "Ich habe immer schon rechts gewählt", sagt sie.

Geholfen hat Adelina ihr offensiver Wahlkampf aber nichts. Wie sie am Montag via Twitter mitteilte, verpasste sie den Einzug in das regionale Parlament.

22 Millionen Wähler waren in sieben der 20 Regionen des Landes zur Stimmabgabe aufgerufen - in Venetien, Ligurien, der Toskana, den Marken, Umbrien, Kampanien und Apulien. Außerdem wurden in mehr als 1.000 Städten und Gemeinden die Bürgermeister gewählt, darunter in Venedig, Mantua und Agrigent.

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