Gefunden haben die Forscher das Riff auf der Campeche-Bank vor Mexiko mithilfe des unbemannten Tauchroboters "MARUM-CHEROKEE", wie das an der Expedition beteiligte Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen am Mittwoch mitteilte. Manche der Korallenhügel erstrecken sich über eine Länge von mehr als einem Kilometer.
"Lebende Korallenkolonien besiedeln insbesondere die oberen Bereiche der Hügel", sagt die MARUM-Forscherin Claudia Wienberg. "Dort entdeckten wir regelrechte Korallendickichte. Die unteren Hangbereiche waren zumeist mit Korallenschutt oder weichem Sediment bedeckt."
Alter des Riffs noch unklar
Wie alt das Riff im Golf von Mexiko ist, konnten die Forscher zunächst nicht sagen. Vergleichbar hohe Korallenhügel vor Irland seien bereits vor mehr als zwei Millionen Jahren entstanden, während Korallenhügel vor Norwegen seit dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren anwuchsen. "Aus der Höhe der Hügel auf das Alter zu schließen, wäre allzu spekulativ", sagt Forschungsleiter Dierk Hebbeln. "Dazu bedarf es weitergehender Untersuchungen."
Die oberen Bereiche der Hügel sind lebendig, berichteten die Forscher. Dort leben etwa Seeigel, Schnecken und Seelilien. Darunter befinden sich abgestorbene Korallenskelette, in denen Glasschwämme und Seeanemonen leben, so die Wissenschaftler, die ihre Ergebnisse im Fachjournal "Biogeosciences" veröffentlicht haben.
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