Chinesische Wissenschafter überprüften die Wirkung an 174 Patienten mit rheumatoider Arthritis und gaben ihnen entweder die Heilpflanze, das Medikament oder eine Kombination aus beiden. Nach sechs Monaten fand eine Überprüfung statt. 55 Prozent der Patienten, denen die Heilpflanze gegeben wurde, kamen auf eine deutliche Besserung. Bei dem Medikament allein waren es dabei nur 46 Prozent. Am besten schnitt die Gruppe ab, bei denen eine Kombination aus beiden gegeben wurde: Fast 77 Prozent erreichten die indizierte, deutliche Verbesserung, berichten die Forscher im britischen Fachjournal "BMJ Open".
Wilfords Dreiflügelfrucht ist eine rankende Pflanze, die in der traditionellen chinesischen Medizin schon lange gegen Rheuma eingesetzt wird. Sie ist vom Nordosten Myanmars über Südchina, Taiwan und Korea bis Japan verbreitet und ist in Mischwäldern, an Waldrändern in Höhenlagen zwischen 100 und 3.500 Meter zu finden.
Pflanze im Visier der Pharmaindustrie
Untersuchungen aus den vergangenen Jahren haben das Interesse der Pharmaindustrie geweckt, denn der Pflanze werden Heilwirkungen nicht nur bei Autoimmun-Krankheiten, sondern sogar bei Krebs zugeschrieben. Allerdings kann die hochgiftige Pflanze auch erhebliche Nebenwirkungen auslösen. Bei der nun vorgestellten Studie waren die Nebenwirkungen von Pflanze und Medikament nach Angaben der Wissenschafter in etwa ähnlich, vor allem waren dies Magen-Darm-Probleme.
Die Untersuchung unter Studienleiter Xuan Zhang von der renommierten Pekinger Uni-Klinik Peking Union Medical College Hospital hatte allerdings auch Nachteile: Einer war, dass die behandelnden Ärzte und Patienten jeweils wussten, welches Medikament ihnen verabreicht wurde. Zudem war der Untersuchungszeitraum zu kurz, um eine Aussage darüber zu treffen, ob die Heilpflanze die Krankheit auch stoppen konnte oder ob sie nur die Symptome linderte. Auch war die Methotrexat-Dosis geringer als in westlichen Ländern normalerweise verabreicht.
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