USA

New York abseits der Skyline

Reisen & Urlaub
25.09.2025 12:00

Der Big Apple gehört zwar zu den USA, doch er lebt nach seinen ganz eigenen Regeln – ein Schmelztiegel aus Kulturen, Kulissen und Kontrasten, der selbst Wiederholungstäter immer wieder überrascht.

New York kann man nicht oft genug sehen. Selbst wer schon mehrmals dort war, entdeckt bei jedem Besuch neue Orte, neue Stimmungen, neue Ecken, die man zuvor übersehen hat. Die Stadt selber, eine extrem verdichtete, kosmopolitische Version der USA, die oft eher wie eine eigene Welt wirkt. Bevor jedoch die ersten New-York-Momente beginnen, steht für viele Besucher momentan die Einreise als kleine Hürde im Weg.

In der gewaltigen Haupthalle des 9/11 Memorial & Museum wird Geschichte spürbar: Wo früher die ...
In der gewaltigen Haupthalle des 9/11 Memorial & Museum wird Geschichte spürbar: Wo früher die Türme standen, erzählen heute Fundamente, Stahlträger und eindrucksvolle Installationen vom Verlust – und von der Stärke New Yorks.(Bild: D. Krulei)

Geschichten über strenge Beamte, abgelehnte Visa oder überraschende Fragen am Schalter kursieren zuhauf – und dämpfen bei manchem die Vorfreude. In der Realität sieht es jedoch weniger dramatisch aus: Belastbare Jahreszahlen liegen zwar noch nicht vor, doch aktuelle Daten zeigen keine deutliche Zunahme an verweigerten Einreisen. Den Rückgang an Touristen spürt die Stadt trotzdem und wirbt seit Monaten mit der Kampagne „With Love + Liberty“ in 18 Ländern darum, die Angst vor der Grenze abzubauen.

ALLGEMEINE HINWEISE

Einreise 2025 grundsätzlich weiterhin mit ESTA (Aufenthalte von bis zu 90 Tagen) möglich (Visa Waiver Program).

Neu: Geschlecht wie in der Geburtsurkunde angeben. ESTA rechtzeitig beantragen & aktuelle Reisehinweise checken! (Außenministerium, US-Heimatschutz, CBP). 

Mehr Infos: www.bmeia.gv.at

Tipp: Im Winterflugplan der Austrian Airlines gibt es bis zu elf wöchentliche Verbindungen nach New York.

Mehr Infos zu USA & New York:
www.visittheusa.com
www.nycgo.com 

Die Zahlen zeigen, dass es bitter nötig ist: Nach einem grandiosen Jahr 2024 mit 64,3 Millionen Besuchern – die zweithöchste Zahl aller Zeiten – musste die Prognose für 2025 von ursprünglich 67 Millionen erwarteten Gästen nach unten geschraubt werden. Jetzt rechnet man mit 64,1 Millionen. Und doch: Wer tatsächlich reist, erlebt oft das Gegenteil der Schlagzeilen – auch wir wagten die Einreise und wurden freundlich empfangen.

Eine Stadt wie ein Bühnenstück
Kaum angekommen im acht Millionen Einwohner zählenden „Big Apple“, der größten Stadt an der Ostküste der USA, sind all diese Sorgen vergessen. New York ist wie eine Bühne, die nie den Vorhang schließt. Wer über den Times Square schlendert, zwischen blinkenden Reklametafeln und Straßenkünstlern wie dem Naked Cowboy – ja, auch er war wieder da – fühlt sich wie in einer Kinokulisse.

Die Stadt von oben - Hoch hinaus: Ob Empire State Building (443 m), One World Observatory (541 ...
Die Stadt von oben - Hoch hinaus: Ob Empire State Building (443 m), One World Observatory (541 m), The Edge (387m), Top of the Rock (260 m) oder Summit One Vanderbilt (427 m) – die Plattformen der Wolkenkratzer garantieren einen einmaligen Blick. Kleiner Nachteil: nie günstig. Auf dem Glasboden des Summit One Vanderbilt bleibt gerade genug Zeit fürs Foto – und für weiche Knie bei der Autorin dazu.(Bild: D. Krulei)

Und natürlich kommen auch all die Klassiker ins Bild: die Freiheitsstatue, der Central Park mit seinen endlosen Wegen und mit seinen 24.000 Bäumen, 9000 Bänken und Eichhörnchen, die scheinbar bereitwillig für Selfies posieren. Oder das Empire State Building, Broadway mit seinen 237 Theatern oder das Rockefeller Center. Wer einmal hier ist, sieht zwangsläufig die großen Postkartenmotive – und versteht sofort, warum sie weltberühmt sind.

Ein Spaziergang auf Schienen: Der High Line Park ist eine 2,3 Kilometer lange, stillgelegte ...
Ein Spaziergang auf Schienen: Der High Line Park ist eine 2,3 Kilometer lange, stillgelegte Güterzugtrasse, die heute als grüne Oase über den Straßen Manhattans schwebt. Wo früher Züge ratterten, wachsen nun Stauden, Gräser und Bäume – eingerahmt von Kunstinstallationen, Sitzplätzen und Aus- und Einblicken auf Wolkenkratzer.(Bild: Alexandr Spatari)

 Wer die Stadt von oben betrachten will, muss sich zwischen fünf großen Aussichtsplattformen entscheiden. Empire State Building, Top of the Rock, One World Observatory, The Edge und Summit One Vanderbilt liefern jeweils spektakuläre Perspektiven, aber Summit bleibt unvergesslich: ein Spiel aus Spiegeln, Glas und Licht, das die Grenzen zwischen Himmel und Stadt verschwimmen lässt. Wer zum Sonnenuntergang ein Zeitfenster bucht, bekommt quasi ein Kombiticket – romantische Stimmung für Selfies, dramatisches Licht für Insta und danach Gratis-Nachtbeleuchtung der Stadt.

High Line Park: Die High Line ist nicht nur ein Park auf einer ehemaligen Hochbahntrasse – sie ...
High Line Park: Die High Line ist nicht nur ein Park auf einer ehemaligen Hochbahntrasse – sie ist zugleich ein Open-Air-Museum: Entlang des Weges begegnet man Skulpturen, Wandbildern und Installationen – wie unter anderem der überdimensionalen Taube des kolumbianischen Künstlers Iván Argot, ...(Bild: D. Krulei)
... gleich daneben Mika Rottenbergs rosafarbener „Foot Fountain“.
... gleich daneben Mika Rottenbergs rosafarbener „Foot Fountain“.(Bild: D. Krulei)

Und dann sind da noch die weniger bekannten, aber sehenswerten Ecken. Die High Line etwa, ein schwebender Park auf einer alten Güterzugtrasse, wo Kunstinstallationen und Natur aufeinandertreffen. Gleich daneben erhebt sich das futuristische Vessel, ein begehbares Treppenlabyrinth aus Stahl. Noch skurriler ist Little Island, eine Insel auf Stelzen im Hudson River, die mit 350 Pflanzenarten und Konzerten lockt. Und wer den Atem der Stadt wirklich spüren will, geht zu Fuß über die Brooklyn Bridge.

Unbedingt machen: Die rund 1,8 Kilometer lange Brooklyn Bridge zu Fuß über-queren – gratis und ...
Unbedingt machen: Die rund 1,8 Kilometer lange Brooklyn Bridge zu Fuß über-queren – gratis und mit fantastischem Blick auf Downtown Manhattan.(Bild: Jan Christopher Becke)

New York und seine Food Trucks
Es gibt High-End-Steakhäuser, Sushi-Tempel und jede Menge Michelin-Sterne, aber im Herzen bleibt es eine Hot-Dog-Stadt. „Ein New-York-Trip ohne einen Hot Dog ist unvollkommen“, sagt man. Nathan’s auf Coney Island gilt als Legende, nicht zuletzt wegen des berühmten Hot-Dog-Wettbewerbs am 4. Juli. Fast 5000 mobile Händler verkaufen Brezeln, Halal-Spezialitäten und Corndogs. Gleichzeitig locken neue kulinarische Magnete die Jugend an: Raisin Cane’s, das mit frittierten Chicken-Fingers Kultstatus erreicht hat, oder Crumbl Cookies, deren Riesen-Kekse längst Instagram-taugliche Souvenirs sind. Warteschlangen vor dem Eingang inklusive.

Raising Cane’s: Fast Food als Party – in der Kultkette gibt’s Chicken- Fingers, eine geheime ...
Raising Cane’s: Fast Food als Party – in der Kultkette gibt’s Chicken- Fingers, eine geheime Sauce & oft Live-DJs.(Bild: D. Krulei)
Im legendären Yankee Stadium: Baseball, Hotdogs und Fans in Navy Blue – ein echtes New-York- ...
Im legendären Yankee Stadium: Baseball, Hotdogs und Fans in Navy Blue – ein echtes New-York- Erlebnis.(Bild: D. Krulei)
Eine Bustour durch Harlem, die Bronx, Queens und Brooklyn zeigt New York jenseits der ...
Eine Bustour durch Harlem, die Bronx, Queens und Brooklyn zeigt New York jenseits der Postkartenmotive.(Bild: D. Krulei)
Die Freiheitsstatue thront auf Liberty Island im Hafen von New York – weltberühmtes Symbol der ...
Die Freiheitsstatue thront auf Liberty Island im Hafen von New York – weltberühmtes Symbol der Freiheit.(Bild: D. Krulei)

Natürlich hat die Stadt noch mehr zu bieten: Shoppingtempel wie das Louis Vuitton Haus, gotische Ruhe in der St. Patrick’s Cathedral, Baseball im Yankee Stadium oder Konzerte im MetLife Stadium. Wer tiefer eintaucht, entdeckt Queens mit seiner Streetfood-Szene, Harlem mit Jazz und Geschichte, die Bronx mit Botanical Garden und Zoo. Wirtschaftlich mag die Stadt den Rückgang an Besuchern spüren, für Reisende ist es die perfekte Zeit, sie mit etwas mehr Ruhe zu genießen. Und wenn der Grenzbeamte fragt, warum man hier sei, ist die Antwort einfach: To fall in love with New York – again.

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