Jurij Rodionov hat Österreich beim Daviscup in Ungarn mit 1:0 in Führung gebracht! Der 26-Jährige schlug am Freitag den Weltranglisten-56. Fabian Marozsan mit 6:2, 6:7(5), 7:5.
„Das hätte in beide Richtungen gehen können“, atmete Rodionov erleichtert auf. Im zweiten Einzel des Duells, in dem es um das Finalturnier geht, fordert Lukas Neumayer Marton Fucsovics.
So modern die Fönix Halle ist, zu Beginn des Daviscup-Duells zwischen Ungarn und Österreich fühlte man sich einige Jahre zurückversetzt. Da krächzten nämlich die Hymnen aus dem Lautsprecher wie aus einem Grammophon der 1920er Jahre.
In bester Verfassung präsentierte sich hingegen Jurij Rodionov im Eröffnungseinzel gegen Fabian Marozsan von der ersten Sekunde an. Nicht nur, dass der Weltranglisten-158. gegen den über 100 Plätze vor ihm klassierten Ungarn von der Grundlinie Druck machte, er spielte ihn bei Stoppversuchen zweimal taktisch clever aus, schaffte das frühe Break zum 2:1.
Danach bestätigte Rodionov, was er auch selbst von sich sagt: Gegen bessere Gegner spielt auch er besser, weil er weniger Druck verspürt. Eiskalt servierte er seine eigenen Servicegames weg, schnappte sich unterwegs noch ein zweites Break und gewann den ersten Durchgang 6:2. Da schien es hinsichtlich des Lärmpegels nicht so, als wären die rund 100 rot-weiß-roten Fans in der Halle in der Unterzahl.
Als Rodionov im zweiten Satz gleich zum 1:0 breakte, schien der perfekte Auftakt für Österreich geschafft. Doch leider kam mit der klaren Führung auch der Druck. Bei 4:3 unterlief dem 26-Jährigen ein horrendes Aufschlagspiel inklusive zweier leichter Fehler und Doppelfehler, das er zu null abgab.
Tiebreak knapp verloren
Der Österreicher kämpfte sich aber in den Tiebreak und schaffte in diesem erneut einen guten Start, lag auch mit einem schön herausgespielten Rückhand-Longline-Winner 3:0 in Front. Ein Lob segelte knapp ins Out, ein Ball blieb im Netz hängen, dann servierte Rodionov einen Doppelfehler. Seitenwechsel nur noch bei 3:3 statt klarem Vorteil. Und es kam noch bitterer. Rodionov legte eine weitere Rückhand ins Out. Marozsan punktete mit einer Vorhand und einem Aufschlag, doch der Österreicher durchbrach mit zwei starken Aufschlägen die Punkteserie des Ungarn. Es half nichts, der Tiebreak ging 5:7 verloren.
Marozsan gelang es mittlerweile aber besser, die Rallyes zu diktieren, seinen Gegner zu bewegen. So auch, als er zu Beginn des dritten Satzes einen Breakball Rodionovs abwehrte. Im Gegenzug gab der Österreicher sein Service zum 1:3 ab.
Hier die Matchstatistik zum Nachlesen:
Verbissen blieb er aber im Match, wehrte drei weitere Breakbälle ab und schaffte seinerseits einen Spielgewinn beim Return! Bei 4:3 für sich legte Rodionov auch auf der Bank eine sportliche Einlage hin, wechselte in Windeseile seine Schuhe.
Zauberschlag hinter dem Rücken
Kurz darauf sorgte er auch für den Ball des Spiels, als er einen in der Folge gewinnbringenden Schlag hinter seinem Rücken ausführte. Und letztlich erwies Rodionov sich an diesem Tag auch im Kopf als stark! Bei 6:5 und Aufschlag Marozsan returnierte er zwar einen ersten Matchball zu lang, die zweite Chance verwertete er aber und besorgte nach 2:18 Stunden mit 6:2, 6:7, 7:5 das 1:0 für Österreich. „Ich habe nie aufgegeben zu kämpfen“, freute sich Rodionov, dass es am Ende reichte.
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