Personalentwickler Werner Zöchling arbeitet schon seit 28 Jahren mit Oliver Glasner und seit 13 Jahren mit Peter Stöger. Auch mit Gerald Scheiblehner ist er schon lange intensiv verbunden. Der 75-jährige Steyrer liebt die Themen Fußball und Menschenführung. Einer der Gründe, warum die Fluktuation im Trainer-Job so hoch ist, liegt für ihn auf der Hand: „Viele Trainer können einfach keine Menschen führen.“
Der Soziologe erklärt: „Alle Trainer sind technisch und taktisch hervorragend ausgebildet. Aber aus meiner Sicht wird der Umgang mit Menschen in der Trainerausbildung zu wenig berücksichtigt. Dabei ist das heute einer der wichtigsten Punkte.“ Der Oberösterreicher arbeitet auch sehr eng mit Führungskräften aus der Wirtschaft zusammen. Seine erste Frage an sie: „Was ist das Wichtigste in eurer Position?“ Es kommen viele Antworten, ehe Zöchling sagt: „Das Wichtigste ist, dass man als Führungskraft Menschen mag.“
Weiters betont er: „Vertrauen, Respekt und wertschätzende Akzeptanz sind wichtige Säulen im Umgang. Du musst deine Mitarbeiter so nehmen, wie sie sind. Das heißt aber nicht, dass du ihnen alles durchgehen lässt. Man muss sie einschätzen lernen. Das mache ich nicht, um sie zu manipulieren, sondern um richtig zu intervenieren.“ So arbeiten Glasner, Stöger und Scheiblehner sehr erfolgreich.
Beeindruckt von Sir Alex Ferguson und Christian Streich
Zöchling sagt auch: „Es gibt und gab immer Trainer, die viele Jahre bei einem Klub waren. Alle hatten ein gutes Händchen für Menschen.“ Beeindruckt hat ihn Sir Alex Ferguson bei Manchester United: „Eine großartige Führungspersönlichkeit. Wie er sich damals um junge Spieler wie zum Beispiel Cristiano Ronaldo und David Beckham gekümmert und sie entwickelt hat, war ganz besonders.“ Auch von dem langjährigen Freiburg-Coach Christian Streich ist Zöchling ein Fan: „Ein sehr besonderer Mensch.“
Auf die Frage, ob Typen wie Ernst Happel heutzutage auch noch ein erfolgreicher Trainer wäre, sagt Zöchling: „Ich glaube eher nicht, zumindest nicht mittel- und langfristig.“
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