Am 16. Juli wird Ferrari in Mugello – 30 Kilometer nordöstlich von Florenz – im Rahmen eines Filmtags eine überarbeitete Version des SF-25 auf die Strecke schicken. Im Fokus steht die neue Hinterradaufhängung, die erstmals gemeinsam mit dem Unterboden getestet wird, der bereits beim Grand Prix in Österreich zum Einsatz kam – mit der Hoffnung auf eine Leistungsverbesserung.
Die offiziell angekündigten Filmaufnahmen dürften vor allem als Gelegenheit dienen, das neue Setup über 200 Kilometer hinweg unter realen Bedingungen zu testen - mit beiden Stammfahrern am Steuer. Die Hinterradaufhängung kommt in Mugello zum ersten Mal zum Einsatz. In Kombination mit dem neuen Unterboden erhofft man sich ein spürbares Update für die zweite Saisonhälfte. Sollte das Paket bei Leclerc und Hamilton auf Zustimmung stoßen, ist ein Renndebüt bereits beim Grand Prix von Belgien von 25. bis 27. Juli in Spa möglich.
Danach wird die Entwicklung des SF-25 eingestellt, um den Fokus voll auf das 2026er-Modell (Projekt 678) zu legen – das erste Auto unter dem neuen technischen Reglement, das kompaktere, leichtere und agilere Fahrzeuge vorsieht. Der Mugello-Test wurde bewusst kurz vor dem Materialversand nach Spa angesetzt.
Simulationen deuten auf Verbesserung hin
Zuvor fanden Prüfstandtests mit dem kompletten Fahrzeug statt, um neue und alte Komponenten datenbasiert zu vergleichen. Die Ergebnisse sollen ermutigend gewesen sein. Weil die neue Aufhängung zum Zeitpunkt der ersten Tests noch nicht final war, konnte sie dort nicht berücksichtigt werden – obwohl sie bereits umfassend in CFD-Simulationen (Computational Fluid Dynamics, auf Deutsch: Numerische Strömungsmechanik) analysiert wurde.
Technisch gesehen war die größte Herausforderung, den vorderen Querlenker des oberen Dreiecksarms tiefer zu positionieren. Dafür musste ein neuer, stabiler Befestigungspunkt am Getriebegehäuse gefunden werden. Das besteht aus kohlefaserverstärktem Kunststoff und ist extrem leicht gebaut. Dennoch muss es an den Aufnahmepunkten der Zugstreben-Konstruktion hohen Kräften standhalten – was gezielte Verstärkungen notwendig macht.
Die bisherigen Simulationen deuten auf eine deutliche Verbesserung hin. Der Praxistest in Mugello soll nun zeigen, ob sich diese Ergebnisse auf der Strecke bestätigen. Die neue Aufhängung soll das Auto weniger empfindlich gegenüber der Fahrzeughöhe machen und mehr Freiheiten im Setup ermöglichen – was wiederum helfen könnte, das Reifenfenster besser auszunutzen.
Hoffnung auf WM-Verbesserung
Laut Berechnungen könnte die Kombination aus neuer Aufhängung und Unterboden bis zu einer Zehntelsekunde bringen. Sollte sich das bewahrheiten, hätte Ferrari zumindest eine realistische Chance, Platz zwei in der Konstrukteurswertung zu halten – auch wenn der Rückstand auf McLaren mit 238 Punkten beträchtlich ist. Weitere Rennzwischenfälle zwischen den Papaya-Piloten Piastri und Norris könnte Chancen eröffnen.
Bisher konnte Ferrari solche Möglichkeiten in der laufenden Saison kaum nutzen – meist fehlte der direkte Anschluss an McLaren. Das unerwartete Podium von Nico Hülkenberg in Silverstone hat das unterstrichen: Hamilton blieb im Ferrari chancenlos, weil das Team bei wechselnden Bedingungen das Setup nicht in den Griff bekam.
Letzter Rennsieg 2024
Ferrari ist aktuell das einzige Topteam, das 2025 - abgesehen vom Sprint in China – noch keinen Grand Prix gewonnen hat. Der letzte Sieg eines Ferrari Piloten geht zurück ins Jahr 2024 zum Großen Preis von Mexiko, wo der Spanier Carlos Sainz vom Podest strahlte. Sainz musste aufgrund des Wechsels von Rekordweltmeister Lewis Hamilton das Team Ende des Jahres verlassen und startet seit Anfang 2025 für Williams.
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