Gefragter „Think Tank“

Das Burgenland etabliert sich als Ideenschmiede

Burgenland
13.07.2025 06:00

Wenn es um Innovation geht, schielt Restösterreich gerne auf Ideen „made in Burgenland“. Nun sind etwa auch im schwarz-blauen Niederösterreich Anrufsammeltaxis unterwegs.

Das Burgenland macht immer öfter als Denkfabrik von sich reden. Ein Beispiel für nachahmenswerte politische Würfe ist etwa das Burgenländische Anrufsammeltaxi BAST. Der Zubringerdienst zum öffentlichen Verkehr wurde im Herbst 2023 im Süd- und Mittelburgenland gestartet und Ende 2024 auf das ganze Land ausgerollt. Zeitgleich wurden 13 neue Buslinien eingeführt. „Mit dem BAST können wir auch in unserem ländlichen Bundesland flächendeckend öffentlichen Verkehr anbieten. Damit ist die Bevölkerung mobil. Außerdem nimmt der Individualverkehr ab, was Umwelt, als auch Pendler freut“, sagt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Im ersten Halbjahr 2025 haben bereits 87.500 Fahrgäste das Anrufsammeltaxi genutzt. Dieser Erfolg beeindruckt auch die schwarz-blaue niederösterreichische Landesregierung. Deshalb kommt eine Adaption des burgenländischen Modells, das sogenannte VOR Flex Anrufsammeltaxi, mittlerweile auch im westlichen Mostviertel erfolgreich zum Einsatz.

Angehende Mediziner, die vom Land ein Stipendium erhalten, verpflichten sich, fünf Jahre im ...
Angehende Mediziner, die vom Land ein Stipendium erhalten, verpflichten sich, fünf Jahre im burgenländischen Gesundheitsbereich zu arbeiten.(Bild: LH Büro)

Bund erwägt ebenfalls Medizinstipendien
Auch auf Bundesebene finden unsere Ideen Anklang. Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig lässt etwa aktuell mit der Idee aufhorchen, eigene Stipendien für Medizinstudenten, die Kassenärzte werden, anzubieten. Hierzulande ist man diesbezüglich schon einen großen Schritt weiter. „Wir haben bereits 2019 ein Stipendienmodell geschaffen, um sicherzustellen, dass auf lange Sicht ausreichend ärztliches Personal für die medizinische Versorgung der Bevölkerung bereitsteht“, sagt Doskozil. Das Burgenländische Medizinstipendium sieht nämlich eine monatliche finanzielle Unterstützung vor. Im Gegenzug verpflichten sich die Studierenden, ihr klinisch-praktisches Jahr im Burgenland zu absolvieren und sich nach ihrem Abschluss für mindestens fünf Jahre in den Dienst des öffentlichen Gesundheitswesens zu stellen.

Doskozil begrüßt zwar den Vorschlag der Staatssekretärin, dennoch sollte man noch einen Schritt weiterdenken und das Problem bei der Wurzel packen, mahnt er: „Der Bund müsste dafür sorgen, dass die auf Kosten der öffentlichen Hand in Österreich ausgebildeten Jung-Medizinerinnen und -Mediziner auch für eine gewisse Zeit im öffentlichen Gesundheitssystem praktizieren müssen. Es kann nicht sein, dass wir mit öffentlichen Geldern Ärzte ausbilden, die dann direkt ins Ausland oder den Privatarztsektor abwandern.“

Irene Clayton aus Großhöflein nimmt das burgenländische Pflegemodell bereits in Anspruch. Sie ...
Irene Clayton aus Großhöflein nimmt das burgenländische Pflegemodell bereits in Anspruch. Sie betreut ihren Vater Robert Unger und ist dafür beim Land angestellt.(Bild: Privat)

Diese Idee „klauen“ alle
Der wohl meistgefragte Exportschlager ist das burgenländische Anstellungsmodell für pflegende Angehörige – eine sozialpolitische Innovation zur Verbesserung der Betreuung zu Pflegender in den eigenen vier Wänden, die auch zur sozialrechtlichen Absicherung ihrer Angehörigen beiträgt. Dieses Angebot kommt an: Erst vor kurzem die 700. Person angestellt.

Die Stadt Graz hat das Modell bereits übernommen. Das Land Oberösterreich hat es für die Betreuung behinderter Kinder angepasst. Und weitere Städte und Länder könnten folgen. Denn regelmäßig informieren sich Delegationen im Burgenland über das innovative Modell, etwa aus Südtirol oder mehreren deutschen Ländern wie Baden-Württemberg oder dem Saarland.

Auf hohes Interesse innerhalb Österreichs stößt derzeit übrigens auch das größte Agri-PV-Wind-Projekt in Tadten und Wallern.

Porträt von Burgenland-Krone
Burgenland-Krone
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