Drei Tage nach dem Amoklauf an einem Grazer Gymnasium mit zehn Todesopfern sind Vertreter aus Kirche und Politik am Donnerstagabend für einen Gedenkgottesdienst in den Wiener Stephansdom gekommen. Der Administrator der Erzdiözese Wien, Josef Grünwidl, spendete die Begrüßungsworte.
Zwar ende die Staatstrauer am Donnerstag nach der einstündigen Messe, „doch die Wunden, die der schreckliche Amoklauf [...] gerissen hat, bleiben“, sagte Grünwidl zu Beginn kurz nach 18 Uhr.
„Was am Dienstagmorgen in Graz geschehen ist, hat ganz Österreich erschüttert und weit über die Grenzen unseres Landes hinaus Entsetzen und Trauer ausgelöst“, so der Administrator der Erzdiözese. Doch Gott sei da, „um in unsere Dunkelheit ein Licht der Hoffnung zu bringen“, hieß es. Bundespräsident Alexander Van der Bellen entzündete daraufhin die erste Kerze für die Opfer des Amoklaufs sowie deren Angehörige.
Vertreter mehrerer Religionsgemeinschaften
Nach einem Requiem las Ermin Šehić, Erster Imam der Islamischen Religionsgemeinde Wien, aus dem Koran. Michael Chalupka, Bischof der Evangelischen Kirche in Österreich, sprach ein Gebet.
Zu dem Gottesdienst lud die Österreichische Bischofskonferenz in Abstimmung mit der Bundesregierung. Neben den politischen Spitzen wie Bundespräsident Van der Bellen, Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP), Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) oder Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) nehmen auch Vertreter und Vertreterinnen der Ökumene und anderer Religionen teil. Darunter waren unter anderem der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis), der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural, Militärbischof Werner Freistetter, der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl sowie der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos Emanuel Aydin. Auch hochrangige Vertreter aus dem Sicherheitsapparat wie der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, sowie der steirische Landespolizeidirektor Gerald Ortner kamen.
Die dreitägige Staatstrauer war am Dienstag infolge des Amoklaufs in Graz von der Bundesregierung verkündet worden. Sie endete am Donnerstagabend mit dem Läuten der Pummerin nach dem Gottesdienst.
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