Die Stadt Bregenz will den beliebten Nacktbadebereich am Bodenseeufer endlich legalisieren. Dabei soll aber auch der Schutz des angrenzenden Natura-2000-Gebietes nicht zu kurz kommen.
Seit Jahrzehnten treffen sich am Mehrerauer Seeufer in Vorarlberg die Freunde der Freikörperkultur, um sich nackt in der Sonne zu rekeln und im See zu baden. Dabei wurden bisher beide Augen zugedrückt, denn eigentlich ist Nacktbaden in Vorarlberg nach dem Sittenpolizeigesetz für Personen ab dem siebten Lebensjahr verboten. Allerdings gibt es die Möglichkeit, eine Ausnahme zu verordnen. Und genau das will die Stadt Bregenz nun machen. Als Vorbild dient die Nachbargemeinde Hard, in der es seit etlichen Jahren einen offiziellen FKK-Bereich mit allen Extras gibt.
Bedenken seitens der Naturschützer
Allerdings sind die Bregenzer Nacktbader so manchem ein Dorn im Auge. Dabei handelt es sich aber weder um selbsternannte Sittenwächter noch um die Mönche im nahen Kloster Mehrerau, vielmehr sind es Naturschützer, welche die Nackedeis am liebsten verbannen würden. Das Problem: Der Nacktbadebereich grenzt direkt an ein Natura-2000-Schutzgebiet, folglich werden Irritationen für die dortige Flora und Fauna befürchtet.
Um die Sorgen der Naturschützer zu entkräften, hat die Stadt daher bei der Bezirkshauptmannschaft darum angesucht, den Badebereich „einzuzäunen“ – und zwar mittels lose eingesetzter Holzpfosten, ergänzend dazu sollen insgesamt vier Schilder gesondert auf das Betretungsverbot hinweisen.
Gute Nachricht für die Naturalisten
Die BH hat dieses Vorhaben nun genehmigt. Weiters wurde durch die Amtssachverständige festgestellt, dass der Nacktbadebereich das angrenzende Schutzgebiet „nicht erheblich beeinträchtigt“. Eine gute Nachricht für die Naturalisten, eine schlechte für die Naturschützer.
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