Wiener Festwochen

„Weiße Witwe“ als zähe Parodie ihrer selbst

Kultur
07.06.2025 13:34

Kurdwin Ayubs Bühnendebüt als niederschmetterndes Festwochengastspiel im Volkstheater.

Wieder und wieder sind Filmregisseure, auch -schauspieler, am Theater gescheitert. Das ist kein Zufall, denn die beiden grundverschiedenen Medien verlangen ihre eigenen Instrumente. Es ist also wahrscheinlich, dass die Regisseurin Kurdwin Ayub mit der Rapperin „addeN“ einen leidlichen Arthouse-Kurzfilm hätte herstellen können. Im Theater aber versagen sie schlicht an den Grunderfordernissen des Handwerks.

Eine orientalische Despotin will anno 2066 „1001 Nacht“ umdrehen, indem sie sich jede Nacht einen jungen weißen Mann kommen lässt, der gleich nach dem Vollzug entsorgt wird. Dieser Plot leidet außer an sich selbst auch an flachem, teils akustisch unverständlichem Genöle und Gegröle, endlos wirrem Diskursgequatsche und dilettantischer Choreografie, die sich unredlich als Parodie ihrer selbst ausgibt. Eindreiviertel Stunden berufspubertärer Selbstdarstellung, die niemanden stören, empören oder belehren, aber vollkommen belanglos und überflüssig sind. Der professionelle Schauspieler Georg Friedrich geht im eitlen Geschwätz seiner Mittäter unter, ohne Spuren zu hinterlassen. Am relativ besten behauptet sich die sehr junge Samira Breuer.

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