Mit Giacomo Puccinis Erstling „Le Villi“ zeigt die Oper Graz eine Rarität in einer kurzweiligen, konzertanten Fassung. Als Erzähler konnte man Burg-Schauspieler und TV-Star Jürgen Maurer gewinnen.
Zu den Dauerbrennern auf der Opernbühne zählt „Le Villi“ nicht, dabei hat der Opernerstling des erst 26-jährigen Giacomo Puccini schon alles, was seine großen Erfolge auszeichnet. Mitreißende Intermezzi und Arien, in denen er die Gefühle und Persönlichkeiten seiner archetypischen Protagonisten Note für Note zeichnet, dramatische Bögen, die leidende, verzweifelnde Liebende, den leichtfertigen Galan, den rachsüchtigen Vater.
Und auch wenn die Geschichte ebenso wie die Komposition noch ein wenig in der Romantik festhängt, zeigt „Le Villi“ deutlich, was von diesem Komponisten noch zu erwarten ist.
Ein Erzähler mit Witz und Ironie
Schon Puccini hat in dieser Nummernoper mit zahlreichen Tanzeinlagen einen Erzähler eingefügt, das greift die Grazer Oper in ihrer konzertanten Fassung auf und hat Burgschauspieler und TV-Star Jürgen Maurer mit dieser Aufgabe betraut. Der meistert sie mit Witz, kleinen Anekdoten über den Komponisten und vielen aktuellen Anspielungen. Ironisch kommentiert er die Handlung, ohne je die romantische Erzählung von den Rachegeistern der vor der Ehe verlassenen Frauen – das nämlich sind die Willis – zu verraten
Aurelia Florian ist eine dramatisch leidende Anna, Eduardo Aladrén als ihr untreuer, aber reuevoller Roberto überzeugt sowohl in den lyrischen als auch den dramatischen Spitzen seiner Partie und James Rutherford singt souverän den nach Rache dürstenden Vater.
Schwelgen in farbenreicher Musik
Dirigent Marius Burkert und die Grazer Philharmoniker schwelgen in Puccinis farbenreicher Musik, besonders die noch ein wenig an Wagner erinnernde Dramatik liegt ihnen. Und die wilde „Tregenda“ (der extatische Tanz der Willis) zum Finale lässt einen atemlos zurück. Die Rarität findet sich nur noch einmal am 12. Juni auf dem Spielplan – nicht versäumen!
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