Prozess in Feldkirch

Mit Drogenfahrten kleines Zubrot verdient

Der Angekagte war geständig und zeigte sich reuig. (Bild: Dorn Chantall)

Sechsmal ging es gut, nach der siebten Drogenfahrt von Feldkirch nach Lauterach war für den 40-jährigen Angeklagten dann aber Schluss. Eine Verkehrskontrolle hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Am Dienstag musste sich der bislang Unbescholtene in Vorarlberg vor Gericht verantworten.

Etwas kurzfristig gedacht hatte der ehemalige Bauarbeiter, als er sich auf den Nebenjob einließ. Aufgrund seines kaputten Rückens arbeitslos, wollte sich der nunmehrige AMS-Bezieher zu den 1800 Euro monatlich noch ein Zubrot verdienen. Da schien dem Kiffer das Angebot, sich als gelegentlicher Drogenfahrer zu verdingen und neben 100 Euro pro Fahrt auch noch ein paar Gramm Cannabis abzustauben, verlockend.

Seine Aufgabe: Mit dem eigenen Pkw in Feldkirch Marihuana abzuholen und ins Unterland zu bringen. Von November bis Anfang Januar lief alles wie am Schnürchen. Am 10. Januar setzte eine Verkehrskontrolle dem regen Treiben ein Ende. Dabei staunten die Beamten nicht schlecht, als sie im Auto des Beschuldigten massig Cannabis fanden. Auch bei der anschließenden Hausdurchsuchung wurden die Fahnder fündig.

In seiner Einvernahme bei der Polizei zeigte sich der Drogenkurier geständig und erzählte ohne Umschweife die Geschichte von  A bis Z. Anhand seiner Aussagen bezüglich Mengenangaben wurde schließlich Anklage erhoben. So hatte der Beschuldigte zugegeben, 6500 Gramm Marihuana „chauffiert“ und zum Bunkern auch seine Wohnung zur Verfügung gestellt zu haben. Außerdem gab er zu, mehr als ein Kilogramm Marihuana selbst konsumiert und auch andere zum Kiffen eingeladen zu haben. Zwar erwähnt die Richterin löblich die Ehrlichkeit des Angeklagten. Eine Straftat bleibt das andere aber allemal. Der Prozess endet mit einem Schuldspruch und 700 Euro Geldstrafe. Dazu kommt noch ein Verfallsbetrag von 2450 Euro an den Staat.