„Mafia“ in Niederleis
Dramatischer Dreh: Der Pate stirbt im Weinviertel
Die Weite des Weinviertels auf Zelluloid gebannt – eine beliebte Filmkulisse: Oft zieht es Regisseure an Orte im Weinviertel mit besonderem Flair. Bekannt ist etwa die Szene in Haders und Dorfers Klassiker „Indien“, wo die Hochspannungsmasten im Marchfeld für ein ganz spezielles Flair sorgen. Diesmal kam sogar die Mafia – in das Schloss von Niederleis.
Schon vor 100 Jahren war in einem Stummfilm Schloss Kreuzenstein im Fokus von Filmemachern und auf Schloss Ernstbrunn im Bezirk Korneuburg war nicht nur „Kommissar Rex“ zu Gast, sondern lange zuvor machte hier auch die Serie „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ Station.
Schloss Niederleis wurde zum sizilianischen Anwesen
Nicht unweit davon tat sich nun wieder eine Filmstätte auf: Schloss Niederleis. „Schon in den 1960er- bis 1980-er Jahren wurde dort gedreht“, weiß Besitzergattin Marie Schaffgotsch. Nach der Sanierung fand ein Regisseur Gefallen an dem Wassergrabenschloss: „Er ist mit Dutzenden Leuten gekommen und veränderte den Look. Aber nach den Dreharbeiten war wieder alles blitzeblank.“ Wenig später kam der Filmprofi wieder, Auftrag: ein Werbetrailer für ein neues Produkt von „Sky“. Und dafür verwandelte er Niederleis in den Sitz einer sizilianischen Mafia-Famile.
Venezianisch angelegter Bau war idealer Drehort
„Man musste nicht viel verändern, weil durch die einstmalig italienische Besitzerin auf deren Wunsch viel italienischer Baustil eingeflossen ist und die Kulisse somit fast perfekt war“, so die Schlossherrin. Lediglich einzelne Gegenstände, wie etwa Palmen und ein blitzblauer Maserati-Oldtimer, mussten noch herangekarrt werden. Der Streifen ist Startschuss eines neuen Streamingkanals. Authentisch und mit einem kleinen Augenzwinkern verfehlt es nicht die Wirkung, wenn der „Pate“ vor versammelter Familie stirbt. Zufrieden ist auch Schaffgotsch: „Filmsets sind als Werbung für Touristen immer gut!“
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