„Krone“-Filmkritik

Oscarpreisträgerin sucht den Jungbrunnen in Wien

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25.05.2025 06:00

Schon bei den Dreharbeiten in und rund um die Nationalbibliothek sorgten sie für Aufsehen, jetzt ist das Action-Abenteuer von Oscarpreisträgerin Natalie Portman und „Jack Ryan“-Star John Krasinski endlich auf AppleTV+ zu sehen.

Es wäre zwar Blasphemie, aber doch fragt man sich die knapp zweistündige Laufzeit von „Fountain Of Youth“ hindurch: Wann setzt sich Protagonist Luke Purdue (John Krasinski) endlich einen braunen Filz-Hut auf? Alles andere hätte er sich ohnehin schon von Harrison Fords Indiana Jones abgeschaut. Luke ist der Sohn eines abenteuerlustigen Archäologen, der – Achtung! – Harrison heißt, und versucht in dessen Fußstapfen zu treten. Sein aktuellstes, halb legales Projekt: Er ist auf der Suche nach dem sagenumwobenen Jungbrunnen. Einerseits um seine eigene Abenteuerlust zu befriedigen und andererseits weil sein Auftraggeber Owen Carver (Domhall Gleeson) im Sterben liegt. Wie praktisch, dass Carver Milliardär ist und somit Geld keine Rolle spielt.

Auf der Suche nach dem Jungbrunnen landen Luke (Krasinski), Charlotte (Portman) und Ezme (Eiza ...
Auf der Suche nach dem Jungbrunnen landen Luke (Krasinski), Charlotte (Portman) und Ezme (Eiza González) bei den Pyramiden von Gizeh.(Bild: AP/Dan Smith)

Eine umso größere nimmt dafür Lukes Schwester Charlotte (Natalie Portman) ein, die den gemeinsamen Familienabenteuern längst entsagt hat und ihr gesetztes Dasein als Museumskuratorin in London fristet – mit Kind, Mann und einer bevorstehenden Scheidung. Aber auch sie lässt sich am Ende breit schlagen und macht sich mit ihrem Bruder und Papas alter Mannschaft auf zu Suche nach dem Jungbrunnen. Währenddessen versucht die mysteriöse Esme (Eiza González) die Schatzsuche zwischen Wien und Kairo zu unterbinden und Carver und – spät aber doch – werden auch die Absichten des kranken Carvers auf den Prüfstand gestellt.

Die aufwändige Suche nach dem Jungbrunnen wird von Milliardär Owen Carver (Domhall Cleeson, M.) ...
Die aufwändige Suche nach dem Jungbrunnen wird von Milliardär Owen Carver (Domhall Cleeson, M.) finanziert.(Bild: Apple)

Hat Regisseur Guy Ritchie eine sonst sehr unverkennbare Handschrift, zerspargelt er sich diesmal etwas in den Werken anderer – von „Indiana Jones“ über „The Da Vinci Code“ bis hin zur „Thomas Crown Affäre“. Die Messlatte liegt also, wenig überraschend, hoch und kann selbst von den von einem zum nächsten Schauplatz springenden Superstars, wie Portman und Krasinski, nicht gestreift werden. Das Potenzial wäre ohne Zweifel da, aber „Fountain Of Youth“ ist am Ende ein durchschnittlicher Abenteuerfilm für ein verregnetes Wochenende, mit einem kleinen Lichtblick für heimische Seher: Der Film wurde nämlich zu einem guten Teil in und rund um die Nationalbibliothek gedreht sowie anderen Schauplätzen in Wien gedreht. Eine würdige „Indiana Jones“-Nachfolge ist es aber definitiv keine – da hätte auch der braune Filz-Hut nicht geholfen

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