Streaming-Kritik

Düsteres Familiendrama: „Die perfekte Schwester“

Jessica Biel spielt die trauernde Witwe des Mordopfers.(Bild: Cara Howe)

Aus dem Bestseller von Alafair Burke wird bei Amazon Prime eine recht langwierige, düstere Serie mit Jessica Biel in der Hauptrolle. Lesen Sie hier die „Krone“-Kritik zu „Die perfekte Schwester“.

Die Geschichte, basierend auf dem Roman von Alafair Burke, ist wirklich nichts, was wir noch nicht kennen: Ein reicher Anwalt wird ermordet, seine Celebrity-Frau gerät rasch ins Fadenkreuz der Ermittler und die entfremdete Schwester will zu Hilfe eilen, was nur noch mehr Chaos bringt. „Die perfekte Schwester“ (ab sofort auf Amazon Prime Video) ist eine auf Hochglanz gebürstete Thrillerserie, die sich anfangs als Krimi tarnt und tatsächlich in dunkle Familiengeheimnisse eintauchen will.

Das haben wir so oder ähnlich in den letzten Jahren zur Genüge von den Streamingdiensten serviert bekommen. Und so stellt sich schon in der ersten Folge eine gewisse Gleichgültigkeit ein, wenn man von den Serienmachern dazu aufgefordert wird, die Beziehung der beiden verfeindeten Schwestern irgendwie schockierend zu finden, obwohl man als erfahrener Serienschauer doch schon weiß, worauf es wohl hinauslaufen wird.

Elizabeth Banks spielt die Schwester von Chloe. (Bild: JOJO WHILDEN)

Und dass mittlerweile die meisten Produktionen sich den Luxus herausnehmen, eine einstündige Folge nur darauf zu verschwenden, die Ausgangslage, die in der zweizeiligen Serienbeschreibung schon zu lesen ist, zu etablieren, gehört auch verboten. Vom „I, Tonya“-Regisseur Craig Gillespie hätte man sich jedenfalls mehr Kreativität erwartet.

Auch die schauspielerischen Leistungen bleiben in Mittelmäßigkeit stecken. Justin Timberlake-Ehefrau Jessica Biel war noch nie als intensive Charakterdarstellerin bekannt und das ändert sich mit ihrer Darbietung der „perfekten“ Chloe nicht. Elizabeth Banks bringt als überdrehte Nicky wenigstens ein paar mehr Schichten auf den Bildschirm. Fazit: „Die perfekte Schwester“ ist alles andere als außergewöhnlich.