Der ÖAMTC und seine Partnerclubs haben die Abläufe und Kriterien für den Kindersitztest verschärft. Nach den neuen Maßstäben wurden nun 19 Exemplare geprüft. Bei den Ergebnissen zeigt sich: Teuer muss nicht gut sein und günstig nicht schlecht.
Bei den Crashtests werden nun vergleichbare Geschwindigkeiten zu den Euro-NCAP-Testreihen gefahren – 50 km/h beim Frontalcrash und 60 km/h beim Seitenaufprallcrash. Auch bei den Schadstoffen wird es schwieriger für die Hersteller: „Die Sitzbezüge wurden bisher schon auf Chemikalien hin untersucht, die beim Kontakt schädlich für den Menschen sein können. Zusätzlich werden nun auch umweltschädliche Stoffe überprüft, die erst bei der Entsorgung der Sitze problematisch werden“, erklärt Klub-Techniker Steffan Kerbl.
Diese „PFAS“ werden auch als „Ewigkeits-Chemikalien“ bezeichnet, weil sie nicht biologisch abbaubar sind und sich damit langfristig in der Umwelt anreichern und in das Wasser bzw. den Nahrungskreislauf gelangen können.
In der Kategorie „Bedienung“ fließen ab jetzt beispielsweise – zusätzlich zu den gedruckten Handbüchern – auch Online-Bedienungsanleitungen ein.
Zehnmal „gut“, neunmal „befriedigend“
Insgesamt schnitten 10 Sitze mit „gut“, neun mit „befriedigend“ ab. Die neuen Testkriterien treffen direkt den ansonsten bestbewerteten Kandidaten, den „Anoris T2 i-Size“ des Herstellers Cybex (für 76-125 cm Körpergröße). Trotz bester Gesamtnote wurde er auf „befriedigend“ abgewertet, weil umweltschädliche „PFAS“ gefunden wurden. Der Cybex ist mit knapp 750 Euro der teuerste Testkandidat.
Nur wenig günstiger, ist der Thule Elm mit Alfi Base, der mit 2,8 die gleiche Endnote erhält, aber nicht wegen enthaltener Schadstoffe, sondern weil es beim Kriterium Sicherheit nur zu einem „befriedigend“ reicht.
Dass der Preis keine Rückschlüsse auf die Qualität zulässt, zeigt zum Beispiel der Britax Römer (100 bis 150 cm Körpergröße), der nur knapp 130 Euro kostet, aber mit 2,3 sogar „gut“ bewertet wurde.
Detailergebnisse siehe Testtabelle!
Fazit des Klub-Technikers: „Hinsichtlich der Sicherheit muss man sich bei keinem der 19 Kandidaten Sorgen machen. Und die gefundenen PFAS-Umweltschadstoffe sind nicht schädlich fürs Kind.“
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