„Zahme“ Eisheilige

Frostgefahr ist gebannt: Die Obstbauern atmen auf

Apfelbäume in steirischen Obstanlagen haben die Blütephase heuer frostfrei überstanden.(Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)

Die Eisheiligen werden heuer in der Steiermark ihrem Namen nicht gerecht. Landwirte sind nach schweren Frostschäden im Vorjahr erleichtert, sagen im Gespräch mit der „Krone“: „Wir blicken dem Sommer positiv entgegen.“

Mamertus, Pankratius und Servatius wären schon überstanden, und auch der heutige Bonifatius-Gedenktag und die morgen folgende „kalte Sophie“ werden der Steiermark keinen Frost mehr bescheren. Die sogenannten Eisheiligen sind gemäß alter Bauernregel die letzten möglichen Frosttage des Frühjahres. Und allzu oft hat sich das in der Vergangenheit auch bewahrheitet, weshalb die Tage von 11. bis 15. Mai speziell bei Obstbauern für Nervosität sorgen.

„Seit Langem wieder ein normales Jahr“
„Vor den Eisheiligen gab es schon noch ein wenig Bangen, das hat sich dann aber zum Glück zerschlagen“, sagt Herbert Muster, Leiter des Obstbaureferats der steirischen Landwirtschaftskammer. „Heuer haben wir seit Langem wieder einmal ein sehr normales Jahr, praktisch ohne Spätfrost-Schäden“, freut sich Muster.

Anfang April sei es teilweise „sehr am Limit“ gewesen, es gab lokale Schäden bei Kernobst oder auch Erdbeeren. Insgesamt sehe es für den heimischen Obstbau aktuell aber sehr gut aus. Voriges Jahr hatte ein Kälteeinbruch Ende April für massive Frostschäden in steirischen Obstkulturen gesorgt, laut Hagelversicherung belief sich der Schaden auf rund 37 Millionen Euro. Die Apfelernte fiel entsprechend schmal aus, es kam nur ein Drittel einer Normalernte zusammen.

Abwarten, was der Sommer bringt
„Die Vegetationsentwicklung ist bislang außergewöhnlich positiv“, sagt Herbert Muster. Die Hagelschauer von Anfang Mai seien zwar punktuell heftig gewesen, Obstbauern seien aber kaum betroffen. „Wir blicken jetzt dem Sommer positiv entgegen, aber wir wissen natürlich nicht, was noch auf uns zukommt“, so Muster.