Brisante Umfrage
Graz: Bitte jetzt kein Dauerwahlkampf
Ganz Österreich hat Wahlkampfpause. Ganz Österreich? Nein, in den Städten Graz und St. Pölten wird nächstes Jahr gewählt. In der steirischen Landeshauptstadt rüsten die Parteien schön langsam auf. Hoffentlich steht den Bewohner nicht ein 16-monatiger Dauerwahlkampf bevor.
Durchatmen ist angesagt im heimischen Politikbetrieb: Zuerst stand im Juni des Vorjahres die EU-Wahl an, es folgten im Herbst die Nationalrats- und die Landtagswahl, den Abschluss bildete heuer im März die Gemeinderatswahl in 284 steirischen Kommunen. Fast ein Jahr lang herrschte also permanent Wahlkampfstimmung.
Damit ist jetzt einmal Schluss – bis auf Graz: Denn die Landeshauptstadt hat einen eigenen Wahlrhythmus, erst im nächsten Jahr wird bestimmt, wer künftig die Chefin oder der Chef im Rathaus ist. Dass die Stadtparteien langsam in die Gänge kommen und sich in Position bringen, ist bereits spürbar. Die am Sonntag veröffentlichte Umfrage der ÖVP (sie sieht ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Volkspartei mit der KPÖ) ist nur der jüngste Beleg.
Regulär findet der Urnengang allerdings erst im September 2026 statt, also in deutlich mehr als einem Jahr. Die Aussicht, dass sich bis dahin das ohnehin teils vergiftete politische Klima in Graz noch weiter verschlechtert, lässt erschaudern. 16 Monate Dauerwahlkampf haben sich die Grazerinnen und Grazer nicht verdient. Die Rechnung könnte am Wahltag präsentiert werden: durch eine große Verdrossenheit und niedrige Beteiligung.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Muttertag!
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