Bis September wird jetzt geplanscht. Zum Auftakt sah sich die „Krone“ im Ottakringer Bad und Gänsehäufel um. Reges Treiben herrschte in den Freibädern angesichts des Kaiserwetters.
Der Bäderstart erfolgt jedes Jahr am 2. Mai, bei jedem Wetter. So viel Glück wie heuer hatte man zuletzt 2012, erinnert sich der Kantinen-Betreiber des Ottakringer Bads Alexander H. Der ehemalige Banker geht davon aus, dass heute 900 Gäste ins Bad strömen werden. Aber gerade deswegen schätzen Stammgäste, wie Illes Christea das Bad am Wilhelminenberg so: „Wir sind hier eine Familie, jeder kennt jeden. Seit dem achten Lebensjahr bin ich jeden Sommer hier.“ Das Klientel sei ein anderes als im nahegelegenen Kongressbad, wo laut Christea zufolge regelmäßig die Polizei aufkreuzen muss.
Themen, wie sexuelle Belästigung seien dort präsenter, als im idyllischen Ottakringer Bad mit Top-Aussicht über Wien. Generell ist hier weniger los, einzig in den ersten beiden Juli-Wochen wird es enger auf der Liegewiese. Das liegt vor allem an der Öffi-Anbindung (mit Bus statt direkt an einer U- oder S-Bahn gelegen) und wenige Parkplätze.
IEs ist auch das einzige Freibad, das über ein Wirtshaus verfügt, wo Gäste auch ohne Tagesticket Platz nehmen dürfen. Die Küche wird oft gelobt, heuer wurde ein neuer Chefkoch eingestellt. Die Preise sind jedoch andere Liga – 14,80 Euro für einen Backhendlsalat und 3,80 Euro für eine kleine Cola haben kaum mehr mit Imbiss-Preisen gemein. „Zu Saisonbeginn motzen die Gäste darüber, aber sie gewöhnen sich schnell daran“, sagt Mitarbeiterin Barbara.
Kongressbad startet verspätet in Saison
Im Ottakringer Bad war aber auch deshalb mehr los, weil das Kongressabd wegen eines technischen Gebrechens an der Wasseraufbereitungsanlage geschlossen blieb. Die Reparaturarbeiten laufen bereits auf Hochtouren. Besucher sollen auf andere Bäder ausweichen.
Leere Wiese in Ottakring, Schlangen vorm Gänsehäufel
Langjährige Kabinenbesitzer wie Alfred Herbst sehen darüber hinweg: „Seit 28 Jahren ist hier der Mittelpunkt meines Lebens. Ich freue mich jedes Jahr auf den Saisonbeginn.“
Stolz ist man im Ottakringer Bad auch auf die neue Schwimmhalle, die einer großen Renovierung unterzogen wurde und dem neugestalteten Beach-Volleyball-Platz. „Für 7,60 Euro pro Tag bekommt man einiges geboten, das wissen unsere Gäste“, meint Bademeister Andi.
Gänsehäufel besonders beliebt bei Familien
Ortswechsel ins Gänsehäufel: Um kurz vor Mittag bilden sich vor der Kassa bereits Schlangen. Badehungrige und Kabanenbesitzer wollen endlich ins geliebte Freizeitdomizil. Auch das Ehepaar Andrea und David D. sind am ersten Tag mit dabei. „Wir sind heute wegen unseres Sohnes hier, er trifft hier seine Freunde“, erzählt Andrea. Regelmäßig machen sie sich Treffen mit befreundeten Paaren und deren Kindern aus. „Das Gänsehäufel bietet einfach so viel für Kinder, das Wellenbecken, die Rutschen. Und wir gehen derweil auf einen Kaffee und Mehlspeise und lassen es uns gut gehen“ sagt die Wienerin.
Aufgrund der Größe ist ein Ansturm auf das Gänsehäufel auf den ersten Blick nicht erkennbar, am Nachmittag und vor allem am Samstag werden die Bäderkassen aber bestimmt klingeln. Denn bei 29 Grad und Sonne gibt es für, die übers lange Wochenende in Wien geblieben sind, nur ein Programm: Ab ins Freibad! Nächste Woche wird das Wetter trüber.
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